Demokraten beschuldigen erneut die FROC wegen merkwürdiger Geschäftspraktiken

Bangkok. Der demokratische Abgeordnete Vilas hat vor der Presse erklärt, daß er neue Informationen vorliegen habe, die beweisen, daß Justizminister Pracha Promno, der gleichzeitig der Direktor des Flood Relief Operations Centre (FROC) ist, den Kauf der maßlos überteuerter Boote über einen dubiosen Hotelbetreiber in Bangkok persönlich genehmigt habe.

Laut den Angaben des Abgeordneten Vilas hat der Justizminister eigenhändig den Kauf von 2.500 Booten für insgesamt 14,3 Millionen Baht zur Hilfe für die Flutopfer genehmigt und unterschrieben.

Dabei sei das dubiose Geschäft in drei Stufen abgewickelt worden.

1.   Als erstes sei der Kauf von 1.000, ca. zwei Meter langen Booten für 4.500 Baht je Stück genehmigt worden. Die gleichen Boote würden bei dem Hersteller aber bereits für 2.000 Baht pro Stück den Besitzer wechseln. Hier klafft eine Differenz von zwei Millionen Baht. Selbst bei Einzelhändlern hätte man die Boote schon für rund 3.000 Baht erwerben können.

2.   Danach wurden 1.000 1,4 Meter große Polyethylen-Boote zum völlig überzogenen Preis von 6.000 Baht pro Stück gekauft. Auch diese Boote wurden im Internet bereits für die Hälfte angeboten. Bewohner in Bang Kae hätten für die Boote beim Einzelhändler gerade mal knapp 3.500 Baht bezahlt. Hier sind also weitere 2,5 bis 3 Millionen Baht im Hochwasser versickert.

3.   Schließlich wurden nochmals 500 drei Meter große Fiberglas-Boote zum Stückpreis von 7.500 Baht gekauft. Laut Information eines anderen Herstellers in Ang Thong sei dieser Preis ebenfalls deutlich überteuert und zu hoch.

Herr Vilas betonte, das Merkwürdige an dem Deal sei, daß ein Hotelbesitzer aus Bangkok den Auftrag für die 2.500 Boote von der FROC erhalten habe. Daher haben sich die Demokraten entschieden, den Fall an die nationale Anti-Korruptions-Kommission „National Anti-Corruption Commission“ zur Untersuchung weiter zu leiten.

Justizminister Pracha Promnok äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen.