Ministerpräsident Chalerm: Neuer Krieg gegen Drogen

Am Samstag kündigte der stellvertretende Ministerpräsident Chalerm bei einem TV-Auftritt die „nächste große Schlacht“ im Kampf gegen die Drogen an. Laut der inländischen Presse erinnerten seine Worte dabei an die Rede seines Mentors Thaksin im Jahre 2003.

Wie auch damals Thaksin, sagte Chalerm voraus, daß es viele Tote im Kampf gegen die Drogen geben werde. In dem 2003 resultierenden bundesweiten "Krieg gegen Drogen" wurden mehr als 2.600 Menschen getötet. Darunter waren nach Angaben der Presse nicht nur viele Unschuldige, sondern auch Kleinstdealer, die sich so ihren täglichen Lebensunterhalt verdient haben.

Das sollte nicht als Entschuldigung dienen, sondern nur aufzeigen, daß man damals wie heute die „Big Bosse“, die im Hintergrund die Fäden ziehen und letzten Endes Millionen, wenn nicht sogar Milliarden scheffeln, nicht gefaßt werden können – oder sollen.

Für die Presse ist es nicht verwunderlich, daß Chalerm selbst neun Jahre nach Thaksins damaligen Drogenkampf noch heute mit Bewunderung von seinem Mentor spricht und für eine „schnelle Lösung“ im Umgang mit den Drogenhändlern plädiert.

Die Bangkok Post hält es für unfaßbar, daß sich die Worte von Chalerm auch heute noch wie eine Rechtfertigung von Thaksins damaliger Kampagne anhören. Sie befürchtet, daß sich eine ähnliche Aktion der „schnellen Säuberung“ auch im Jahre 2012 wiederholen könnte.

Sollte Chalerm Recht behalten und ein neuer Drogenkrieg beginnen, wird es zwar wieder viele Tote, aber keine sichtbaren Erfolge geben.