Der Finanzminister gab auf Anfrage zu, daß er im Frühjahr bei der Bekanntgabe der Exportprognose eine kleine Notlüge gebraucht habe, um die In- und Ausländischen Investoren nicht zu beunruhigen. Er wollte damit nur das Vertrauen der Investoren in die Regierung stärken.
Am Dienstag hatte die Regierung bekannt gegeben, daß man dieses Jahr mit einen Exportwachstumsziel von neun Prozent rechne. Andere Wirtschaftsbehörden gehen dagegen von einem Wachstum von gut sieben Prozent aus.
Der Sprecher der Demokraten verkündete nach dem Interview und der offensichtlichen Lüge des Finanzministers, daß Kittiratt für die Politik nicht zu gebrauchen sei. Er habe der Wirtschaft Thailands mit seiner Aussage sehr geschadet.
Er forderte den Finanzminister zum Rücktritt auf, da dieser ja öffentlich zugegeben habe, die Bürger und die Investoren anzulügen. Gleichzeitig riet er den exportierenden Firmen dazu, gegen den Finanzminister eine Strafanzeige zu stellen.
Außenminister Surapong sagte daraufhin gegenüber den Medien, daß er gerne bereit sei, den ausländischen Investoren zu erklären, was der Finanzminister mit seinen Worten gemeint habe. Allerdings wisse er gar nicht genau, was der Finanzminister wirklich gesagt habe.
Wenn es aber nötig sei, könne der Finanzminister bestimmt selber Stellung nehmen und seine Worte und deren Sinn genau erklären.
Am Freitag hatte der Finanzminister gegenüber der Bangkok Post zugegeben, daß er die kleine Notlüge bewußt gebraucht habe. „Stellen sie sich vor“, sagte er, „ich würde behaupten, daß wir dieses Jahr kein Wachstum hätten. Was würden dann wohl die Investoren denken?“.
Er fügte hinzu, daß Finanzminister über ein paar Sachen Lügen können, daß wären ja schließlich nur Notlügen.