Auf einer Pressekonferenz gab die Polizei die Befreiung von vier ausgewachsenen Tigern und zwei Jungtieren bekannt. Die unterernährt und apathisch wirkenden Tiger wurden auf dem Dach eines Apartmenthauses in viel zu kleinen Käfigen gehalten.
Der Besitzer der Tiere, ein 28-jähriger Thai, wohnte ebenfalls in dem Gebäude, das zufälligerweise seinem Cousin gehörte. Der 28-jährige wurde ebenfalls verhaftet und behauptete, daß er die Tiger auf dem Dach nur „zwischen gelagert“ habe, da er demnächst in der Provinz einen Privatzoo eröffnen wolle.
Den Beamten muß sich auf dem Dach ein erbärmliches Bild der eingepferchten Tiger geboten haben. Der Leiter der Ermittlungen gab bekannt, daß die Tiger mit wertlosen Hühnerknochen gefüttert wurden, für die der 28-jährige angeblich jeden Monat 10.000 Baht gezahlt haben will.
Die Tiere machten keinen gesunden Eindruck, betonte der Beamte und die Jungtiere würden seiner Meinung nach einen unterentwickelten Eindruck machen, da die Nahrungszufuhr für Kleintiere viel zu wenig Nährstoffe enthalte. Von der „Artgerechten“ Haltung der Tiger wolle man dabei erst gar nicht sprechen.
Eine Befragung der anderen Mieter in dem Haus ergab, daß sie über die Haltung der Tiere auf dem Dach bescheid wußten. Es ginge sie aber nichts an, sagten die meisten und außerdem wäre es ihnen egal. Der Eigentümer des Gebäudes, ein Cousin des 28-jährigen will natürlich von den Tigerkäfigen auf seinem Dach nichts gewußt haben.
Spezialisten der “Natural Resources and Environmental Crime Suppression Division” fingen die Tiger ein und brachten sie vorab in einem nahegelegenen Tierheim unter.
Bei einer Überprüfung des 28-jährigen stellten die Beamten fest, daß der Thai schon einmal wegen des Besitzes von illegalen Wildtieren verurteilt wurde. Aufgrund dessen sind sich die Ermittler sicher, daß die Geschichte mit dem Privatzoo nur eine Schutzbehauptung ist.
Wir vermuten, sagte der Ermittler, daß die Tiger über Laos und Vietnam nach China in einem Kochtopf gelandet wären. In China besteht nicht nur eine rege Nachfrage nach Tigerfleisch, sondern auch die Tigerfelle sind dort hoch im Kurs.
Der 28-jährige Besitzer kann jetzt am eigenen Leib erfahren, wie wohl man sich in einem Käfig (Untersuchungshaft) fühlen kann.