Polizeivolontär rastet aus und bedroht zwei Teenager mit einer Waffe

Am Vormittag erschienen zwei Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren in Begleitung ihrer Eltern auf der Polizeistation und erstatteten Anzeige gegen einen Polizeivolontär. Die beiden Jugendlichen erzählten den Beamten, dass sie mit ihren Motorrädern unterwegs gewesen seien und dann von dem Volontär in seinem Pickup überholt und an den Straßenrand gewinkt wurden.

Der Mann wollte ihrer Papiere sehen und habe sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie beide ohne Helm unterwegs seien. Sie hätten dann den Mann gefragt, wer er überhaupt sei und ob er sich ausweisen können.

Der Fremde habe gesagt, er sei Polizeivolontär und würde sie jetzt einer Kontrolle unterziehen. Darauf sagten ihm die beiden Jugendlichen, dass er dazu alleine gar keine Berechtigung hätte. Plötzlich habe der Mann seine Pistole gezogen und den beiden damit vor dem Gesicht rumgefummelt. Er habe ihnen gedroht, keine Mätzchen zu machen sondern seinen Aufforderungen nachzukommen.

Der 17-jährige protestierte aber gegen die brutale Behandlung des Polizeivolontärs. Daraufhin, so erzählten die beiden Jugendlichen der Polizei, habe der Mann dem 17-jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Zum Beweis präsentierte er den Beamten auf der Wache eine dicke Oberlippe.

Anschließend habe ihnen der Polizeivolontär gedroht, mit niemandem über den Vorfall zu sprechen, sonst würden sie weiteren Ärger bekommen.

Anhand einer Kartei, in der alle freiwilligen Volontäre mit Bild erfasst werden, war der Schuldige schnell ausgemacht und identifiziert. Am Nachmittag konnte die Polizei ihren 36 Jahre alten freiwilligen Kollegen in seinem Apartment verhaften und in Handschellen auf das Polizeirevier abführen.

Der 36-jährige erklärte jedoch seinen Berufskollegen, dass er die beiden Jugendlichen noch nie gesehen hätte. Offenbar hätten sie ihre Geschichte nur erfunden, um sich wichtig zu machen. Zu seinem Pech fanden die Beamten allerdings bei der Durchsuchung seines Zimmers eine nicht registrierte geladene Pistole. Laut Angaben der beiden Jugendlichen soll es sich dabei um die Waffe handeln, mit der sie bedroht wurden.

Der Polizeivolontär durfte gleich auf der Polizeiwache bleiben und wurde in Untersuchungshaft gesteckt. Ihn erwartet jetzt eine Anklage wegen Bedrohung, Körperverletzung und unerlaubtem Besitz einer nicht registrierten Schusswaffe.