Entscheiden Thaibehörden über Schengenvisa ?

Jeden Tag werden auf der Deutschen Botschaft viele Anträge auf Erteilung eines Schengenvisums gestellt. Oft werden diese abgelehnt und mit „Zweifeln“ an der Rückkehrbereitschaft begründet. Die Internetforen sind prall gefüllt mit Unverständnis über die Ablehnung und deren Begründung.

Weniger bekannt ist, dass die Deutsche Botschaft über jeden Antragsteller eine Art „polizeiliches Führungszeugnis“ bei den thailändischen Behörden einholt. Das ist zunächst eine gute und sinnvolle Maßnahme.

Aber: Wenn der Ablehnungsgrund (nur) in dem Ergebnis des Führungszeugnisses liegt: Wie ehrlich geht man damit um ?

Gar nicht. Wie ich aus sicheren Botschaftskreisen weiß, bekommt die Botschaft in solchen Fällen urplötzlich und hilfsweise Zweifel an der Rückkehrbereitschaft, und somit hat man eine Begründung, die „so schön“ unangreifbar ist (Wenn ich Zweifel hege, dass im nächsten Jahr auch nur ein Tropfen Regen fällt: Wer wollte mir diese Zweifel nehmen …?)

Aber da die wahren Gründe im Verborgenen bleiben, hätten es thailändische Behörden faktisch in der Hand, über fingierte Zeugnisse quasi über die Vergabe von Schengenvisa zu entscheiden. Einen solchen Vorwurf will ich jedoch nicht machen.

Allerdings: Überall auf der Welt machen Menschen Fehler. Ist dies der Fall, sind durch diese Unehrlichkeit der Deutschen Botschaft dem Antragsteller alle Möglichkeiten genommen, dies richtig zu stellen und ein Einreisevisum zu bekommen.

Wenn ein Antragsteller beim Visaantrag lügt, ist der Teufel los. Wenn die Deutsche Botschaft aber selbst genau dies tut, dann ist das einfach nur schäbig.

 

Peter, Deutschland