Bern. Die 42-jährige Thailänderin gilt als Hauptangeschuldigte und wurde bereits 2011 in Deutschland verhaftet. Später wurde sie dann in die Schweiz ausgeliefert. Ihr wird vorgeworfen, seit 2008 aktiv als Prostituierte gearbeitet zu haben. Schließlich konnte sie soviel Geld verdienen, dass sie ein eigenes Bordell eröffnen konnte.
In diesem Bordell beschäftigte sie illegal anwesende, thailändische Prostituierte, die sie vermutlich zusammen mit anderen Frauen und Männern in die Schweiz geschmuggelt hat. Die illegal eingereisten Damen mussten dann ihre Schulden bei der 42-jährigen abarbeiten. Einige der Frauen mussten bis zu 90.000 Franken zurück zahlen, bevor sie für sich selber etwas Geld behalten durften.
Bei den Ermittlungen stellte sich schnell heraus, dass sich das agile Menschenhändlernetzwerk bereits weit über Bern in andere Kantone, insbesondere Luzern, Solothurn und Thurgau, ausgebreitet hatte. Neben der 42-jährigen wurden noch sechs weitere Frauen und Männer beschuldigt und angeklagt. Sie befinden sich zum Teil noch in der Untersuchungshaft.
Die meisten der Opfer befinden sich allerdings nicht mehr in der Schweiz sondern sind in ihre Heimat zurück gekehrt. Sie wollen sich nicht als Privatkläger am Strafverfahren beteiligen und sind froh, dass sie wieder nach Hause durften. Eines der Opfer hat allerdings zugesagt, sich an dem Strafverfahren zu beteiligen. Sie befindet sich noch in der Schweiz und wird in einer speziellen Einrichtung durch Fachpersonal betreut
Die Berner Kantonspolizei konnte die Ermittlungen erst 2010 aufnehmen, nachdem sich eine der Damen bei der Polizei gemeldet hatte. Dann ermittelten die Beamten in weiteren Kantonen. Schließlich wurde die 42-jährige 2011 in Deutschland gefunden, verhaftet und an die Schweiz ausgeliefert.
Die Hauptangeschuldigte 42-jährige Frau wird sich im Kanton Thurgau für 26 Opfer verantworten müssen. In den Kantonen Bern, Solothurn, Luzern, Basel Stadt und Zürich wird sie sich ebenfalls für weitere 31 Opfer verantworten müssen.
Laut einer Meldung im Forum.Thailand-TIP.com wurde die inzwischen 43-jährige Thailänderin zu einer Haftstrafe von 6,5 Jahren verurteilt. Ihr Schweizer Ehemann wurde zu 30 Monaten Haft verurteilt. Nach Verbüßung der Haftstrafe soll die Frau abgeschoben werden.
Das Forum Mitglied hat offenbar die Schweizer Presse zu diesem Fall verfolgt, hier seine Stellungnahme dazu:
Bereits im November wurde ein mitangeklagter thailändischer Transvestit, der einen Puff in Bern betrieb, zu ca. 3 Jahren verurteilt.
Eine 25 jährige Gehilfin ist mit 9’000 Franken Geldstrafe davon gekommen.
Die schweizer Justiz hält es für sehr wahrscheinlich, dass auch die Hauptangeklagte lediglich Teil eines größeren Netzwerkes ist.
Dummerweise hat keiner der Angeklagten weitere Hintermänner preisgegeben.
Im Nachbarort meiner Freundin gibt es einen ominösen Familienclan von denen mehrere Mitglieder in der Schweiz sind.
Die bringen immer mal wieder irgendwelche Frauen auf ziemlich zwielichtige Art und Weise in die Schweiz.
Über eine junge Dame aus dem Dorf weiss man, dass sie durch diese Connection in die Scheiz gekommen ist und da mehrere Jahre angeschafft hat.
Es liegt der Verdacht nahe, dass da Zusammenhänge bestehen.
Leider tauchen nirgendwo Namen der Angeklagten auf.
Über die Hauptangeklagte weiß man, dass sie selbst über dieses Netzwerk als Prostituierte in die Schweiz gekommen ist.
Vorher hat sie als Prostituierte in Bangkok und Singapur gearbeitet.
2006 hat sie einen Schweizer geheiratet. Ab 2008 hat sie einen einem Puff in Müllheim unter dem Namen "Salon Fantastic" betrieben.
Sie hat nachweislich 57 Frauen und Ladyboys unter falschen Vorzeichen in die Schweiz gelockt und z.T. illegal eingeschleust, die sich in ihrem und noch ca. 10 anderen Puffs Schweizweit prostituieren mussten.
Der im November verurteilte Transvestit betrieb einen Puff in Bern, Lagerweg 12, "Studio 35".
Das sind die Angaben, die man in diversen Zeitungen findet.