Red Bull Unfall-Skizze

Schützt Reichtum vor Gerichtsverfahren?

pp Bangkok. Anfang September letzten Jahres überfuhr der damals 27-jährige jüngste Sohn des Red Bull Geschäftsführers mit seinem Ferrari einen Polizeibeamten in Bangkok. Danach begann er Fahrerflucht und fuhr nach Hause.

Der Fall erregte ziemliches Aufsehen in der Presse und bei der Bevölkerung. Eigentlich müsste man davon ausgehen, dass auch die Polizei nicht gerade begeistert von dem Tod ihres Kollegen sein dürfte.

Mehrere Augenzeugen sowie eine Ölspur des Ferraris führten dann die Beamten sofort zum Haus des Red Bull Geschäftsführers Chalerm Yoovidhya. Dort standen die Beamten aber zunächst vor verschlossenen Türen, da ihnen der Wachmann schlicht den Zugang zum Grundstück verweigerte.

Red Bull Unfall-Skizze

Erst Stunden später durften die Beamten das Grundstück betreten und das Tatfahrzeug besichtigen. Nach anfänglichem Zögern gestand der 27-jährige dann die Tat. Allerdings wurde er gegen eine Kaution von 500.000 Baht sofort wieder auf freien Fuß gesetzt.

Schon damals befürchteten viele Bürger, dass hier nicht zum ersten Mal bei eiuner der reichsten Familien in Thailand Nachsicht geübt werden sollte.

Nur wenige Wochen später wurde bekannt, dass sich der Red Bull Clan und die Familie des getöteten Polizisten auf eine Entschädigungssumme von drei Millionen Baht geeinigt hatten.

Seit dieser zeit wartet man vergeblich auf ein Gerichtsverfahren gegen den heute 28-jährigen. Ein Verfahren gegen den jungen Mann wurde jetzt bereits zum vierten Mal verschoben. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft fehlen immer noch „irgendwelche“ Protokolle über die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit des Red Bull Erben. Damals lautete die erste Aussage der Polizei, das er mit rund 200 km/h mitten in Bangkok unterwegs war, als er den Polizeibeamten auf seinem Motorrad über den Haufen fuhr.

Heute ist die Rede davon, dass es angeblich „nur“ 170 km/h gewesen sein sollen. Die Anklage wurde erneut um einen weiteren Monat verschoben.