Lee „The Pitbul“ Aldhouse bekennt sich schuldig im Sinne der Anklage

pp Phuket. Der Fall hatte sich bereits am 14. August 2010 auf Phuket zugetragen. Wie wir bereits mehrfach berichteten, wurde der britische Kickboxer „The Pitbull“ am 1. Dezember 2012 aus seiner Heimat wieder zurück nach Thailand ausgeliefert.

Ihm wird vorgeworfen, am 14. August 2010 bei einem Streit den Amerikaner D. Longfellow mit einem Messer erstochen zu haben. Der Vorfall passierte nach einer Kneipenschlägerei, die angeblich von Aldhouse gestartet wurde.

Danach marschierte Aldhouse in einem nahe gelegenen 7-Eleven und verlangte ein Messer. Die Aufnahmen der Sicherheitskamera zeigen den verängstigten Angestellten des Ladens, der dem Angeklagten dann ein Messer vor die Füße warf. Herr Aldhouse hob das Messer auf und marschierte dann aus dem Laden.

Später in der Nacht wurde Herr Longfellow in seinem Haus in Rawai mit Einstichen in der Brust aufgefunden. Er überlebte den Anschlag nicht und verstarb kurz darauf. „The Pitbul“ konnte sich dann drei Tage später seiner Verhaftung entziehen und flüchtete zurück nach England.

Von den Briten wurde er dann zunächst verhaftet. Nach langem Tauziehen wurde er letzten Endes dann am 2. Dezember 2012 nach Thailand ausgeliefert. Hier sorgte Herr Aldhouse dann auch im Gefängnis für weitere Schlagzeilen. Angeblich soll er im Knast eine Sonderbehandlung und diverse Privilegien genossen haben.

Laut der damaligen Presse wurde er in einem gesonderten Raum mit nur 20 weiteren Gefangenen untergebracht. Außerdem verfügte sein Schlafraum über einen Fernseher, den er ab 16.00 Uhr einschalten kann. Jeden Morgen ab 6.00 Uhr hat der Gefangene ebenfalls die Möglichkeit, in einem abgesperrten Viereck mit anderen Gefangenen Gymnastik zu treiben.

Laut Aussagen des Direktors hat der Brite Zugang zu einer Gefängnis-Bibliothek und die Möglichkeit, ein Musikinstrument zu spielen oder zu erlernen. Auf Wunsch kann der Brite auch in einer Möbel-Werkstatt eine neue handwerkliche Fähigkeit erlernen. Während die anderen thailändischen Gefangenen mit nur zwei Mahlzeiten pro Tag auskommen müssen, erhält „The Pitbull“ sogar eine großzügige dritte Mahlzeit und kann sich sein Essen aussuchen.

Bei seinem ersten Gerichtstermin verlas der Richter die Anklage wegen Mordes und fragte Herrn Aldhouse, ob er die Anklage akzeptiere. Aldhouse antwortete leise mit „Ja“.

Als der Richter dann die weiteren Einzelheiten zu der Mordnacht verkündete, schüttelte ALdhouse mit dem Kopf und sagte, dass sich die Tat so nicht zugetragen habe.

Er sagte weiter, dass man ihm geraten hätte, sich schuldig zu bekennen. Aus Angst vor dem thailändischen Gericht hätte er sich darauf eingelassen. Der Richter entgegnete daraufhin, wenn er nicht vorgehabt hätte, Herrn Longfellow zu töten, dann solle er schließlich für unschuldig plädieren und gegen seine Anklage ankämpfen.

Daraufhin änderte Lee Aldhouse seine Aussage und plädierte auf nicht schuldig. Der Gerichtstermin wurde dann vertagt.

Zwischenzeitlich hatte der Brite dann auch im Gefängnis für weitere Unruhe gesorgt. Unter anderem hatte er bei einem Streit einfach die für die Gefangenen wichtigen Moskito-Netze von den Fenstern gerissen. Als ihn ein anderer Gefangener daran hindern wollte, musste dieser eine deftige Tracht Prügel einstecken. „Sein Verhalten ist unberechenbar“, hatte damals ein Informant der Presse erzählt. „Deswegen wird er auch von allen Gefangenen gemieden“.

Gestern präsentierte der Angeklagte eine schriftliche Erklärung in englischer Sprache. Der Richter ordnete an, dass die Aussage in Thai übersetzt wird und bei der nächsten Anhörung im Gericht vorgelesen wird.

Der zuständige Staatsanwalt, Herr Tawan Sukyiran, sagte: "Aldhouse hat seine Meinung geändert und sich in dem Schreiben im Sinne der Anklage für schuldig bekannt.“

Er fügte jedoch hinzu, "Dieser Fall ist noch nicht vorbei. Wir müssen zuerst noch die Zeugen befragen. "Ein Augenzeuge der Anklage, der für die Verhandlung vorgeladen war, war nicht in der Lage zu erscheinen.

Die nächste Anhörung in dem Fall wird am Montag, den 2. September stattfinden. Dann soll auch die damalige Freundin des Angeklagten, Frau Mina Khaisong aussagen. Sie soll bei der Messerstecherei dabei gewesen sein.

Der Richter kann dann entscheiden, ob der Wechsel seiner Aussage einen echten Sinneswandel bedeutet oder ob das Schuldbekenntnis nur ein Trick ist, um eine Reduzierung der Strafe zu erhalten.