Weiteres zur Schiffstragödie vor Pattaya

pp Pattaya. Wie bereits gestern berichtet, sank am Sonntagnachmittag eine mehr als vollbesetzte Fähre nur etwa 500 Meter vor dem Nuan Strand der Insel Larn. Obwohl sehr schnell zahlreiche Retter und Helfer mit ihren Booten vor Ort waren, wird bisher von sechs Toten gesprochen.

Wie üblich in Thailand, weichen die Nachrichten der Presse und der TV-Berichterstattungen mal wieder stark voneinander ab. Sicher ist aber, dass die für 150 Passagier ausgelegte Fähre mit über 200 Personen besetzt war.

Es sollte angeblich die letzte Fähre des Tages gewesen sein, die noch zurück nach Pattaya fuhr. Aus diesem Grunde sollen sich besonders viele Menschen an Bord gedrängt haben.

Von der Mannschaft oder dem Kapitän wurde bisher keine Aussage zu dem Unglück gemacht. Der Kapitän war als einer der ersten nach dem Unglück wie vom Erdboden verschwunden. Ersten Berichten zufolge soll er sofort nach dem Eintreffen der Rettungsboote geflohen sein.

In den Abendnachrichten wurde in den lokalen TV-Nachrichten gemeldet, dass sich der Kapitän mittlerweile selber gestellt und bei der Polizei gemeldet habe. Er soll angeblich nach dem Unglück den Kopf verloren haben und habe einfach das Weite gesucht. Weitere Informationen zu dem 42-jährigen Mann, der per Haftbefehl gesucht wird, wurden noch nicht bekannt.

Bisher konnten die Behörden rekonstruieren, dass die Fähre „Ko Larn Travel 1“ beim ablegen an ihrem Steg die maximale Anzahl ihrer Passagiere erreicht hatte. Angeblich soll dann der Kapitän aber an einem anderen Steg, der von der Hafenbehörde nicht kontrolliert wurde, zusätzliche Passagiere an Bord genommen haben. Den Berichten zufolge sollen statt der erlaubten 150 Passagiere 209 Menschen an Bord gewesen sein.

Warum es letztendlich zu dem Unglück kam, ist immer noch nicht geklärt. Laut einem Bericht soll der Kapitän mit der Fähre auf einen unsichtbaren Felsen aufgelaufen sein. Da eine Wasserpumpe des erst kürzlich renovierten Schiffs nicht funktionierte, soll das Boot binnen Minuten voll Wasser gelaufen sein.

Auch ist bisher die Zahl der Verletzten nicht eindeutig bekannt. Hier schwanken die Angaben der Medien und es wird von 20 bis zu über 100 Verletzten gesprochen. Unklar ist bisher auch immer noch, wie viele Personen tatsächlich vermisst werden. Hier wird ebenfalls von bis zu 20 Menschen gesprochen. Bisher scheinen zumindest wenigstens 10 Personen bei dem Unglück schwer verletzt worden zu sein.

Der Direktor des zuständigen Marine Büros, Herr Sornsak Saensombat, hat auf einer ersten Pressekonferenz erklärt, dass man den Unfall genau untersuchen werde und dem Kapitän in seiner Abwesenheit bereits den Boots-Führerschein entzogen habe.

Jetzt werde man überprüfen, inwieweit die Eigner der Fähre über die Überbelegung der letzten Fahrt informiert waren. Sollten die Betreiber darüber Bescheid gewusst haben, werde man ihnen ebenfalls die Lizenz zum Betreiben von weiteren Fähren entziehen.

Als Weiteres betonte Herr Sornsak, dass man der Hafenbehörde keinen Vorwurf machen könne. Sie hätte an der regulären An- und Ablege Stelle die Anzahl der Passagiere überprüft. Dass der Kapitän dann an einem anderen Steg noch weitere Passagiere mit an Bord nimmt, habe niemand gerechnet. Er habe die Behörden schlichtweg ausgetrickst, heißt es.

Wie jetzt weiter gemeldet wurde, soll der Kapitän in dem Unglückstag betrunken gewesen sein. Diese Meldungen wurden aber offiziell noch nicht bestätigt.