712 Millionen Baht sind ein Tropfen auf den heißen Stein der Reisbauern

pp Bangkok. Wie bereits gestern von uns berichtet, sind die Reisfarmer in Thailand mehr als verärgert über die Auszahlungspolitik des umstrittenen Reisprogramms der Regierung.

Seit Oktober 2013 wartet ein Großteil der Bauern auf ihr Geld für die bereits vor langer Zeit an die Regierung abgetretene Reisernte 2013/2014. Auch das gestrige Gespräch mit Vertretern der Regierung verlief für die Bauern nicht zufriedenstellend.

Vertreter der Regierung, darunter auch der Handelsminister Niwatthamrong, hatten den Bauern erklärt, dass die Übergangsregierung aufgrund der eingeschränkten Handlungsweise keine weiteren Gelder bewilligen oder beschaffen könne.

Laut den Medien schuldet die Übergangsregierung den Bauern für die Reisernte 2013/14 noch 110 Milliarden Baht. Herr Niwatthamrong sagte weiter, dass die Regierung natürlich die Bauern bezahlen will. Bisher habe man aber nicht genügend Geld in der Kasse, da es der Regierung nicht gelungen sei, genügend Reis zu verkaufen.

Bisher hätten allerdings alle Bauern, die ihren Reis vor dem Oktober 2013 an den Staat geliefert hätten, auch ihre Gelder erhalten. Von den Bauern, die ihren Reis erst im November verkauften, sollen ebenfalls bereits 61% das ihnen zustehende Geld erhalten haben.

Alle anderen Bauern, die ihren Reis nach November abgeliefert hätten, haben bisher allerdings noch keinen einzigen Baht gesehen, musste Minister Niwatthamrong eingestehen.

Deshalb wurde auf der Kabinettsitzung gestern beschlossen, dass in vier Provinzen insgesamt weitere 712 Millionen Baht aus dem Reisprogramm an die Bauern ausgezahlt werden soll. Natürlich sei man sich darüber im Klaren, erklärte Handelsminister Niwatthamrong, dass dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein der Reisfarmer sei.

Insgesamt sollen mit der Summe rund 3.900 Farmer aus Ayutthaya, Prachinburi, Uthai Thani und Phetchabun ausgezahlt werden. Die Farmer hatten bereits im September 2013 gut 40.000 Tonnen Reis an den Staat verkauft.

Woher der Staat jedoch die restlichen offenstehenden 110 Milliarden Baht nehmen will, ist nach wie vor unklar. Finanzminister Kittiratt Na-Ranong sagte dazu, dass mehrere Geschäftsbanken ihr Interesse an der Bereitstellung von Krediten an die Übergangsregierung angekündigt hätten.

Sollten die rechtlichen Probleme zur Kreditaufnahme durch die Übergangsregierung geklärt sein, könne man damit die Bauern auszahlen. Zunächst müsse man aber die rechtlichen Grundlagen für eine weitere Kreditaufnahme klären, meldet die BangkokPost.