Wieder einmal nur „heiße Luft“ bei der Beschlagnahme der knapp 150 Tiger im Tempel von Kanchanaburi?

pp Kanchanaburi. Wie in den letzten Wochen mehrfach von uns berichtet, hatten die Behörden dem Tiger-Tempel in Kanchanaburi angekündigt, dass am Freitag nach Songkran alle Tiger aus dem Tempel entfernt und in anerkannten anderen Tier-Stationen und Wildzuchtzentren in Thailand untergebracht werden.

Der Chef für Nationalparks, Tierwelt und zur Erhaltung von Pflanzen, (DNP) Khun Nipon Chotiban erklärte letzte Woche, dass der Wat Pa Luangta Bua Yanasampanno, der umgangssprachlich auch als Tiger-Tempel in Kanchanaburi bekannt ist, alle seine Tiger bis zum Freitag (24. April) abzugeben hat. Der Tempel verfügt über keine Legitimation, um sich überhaupt um die Tiger kümmern zu dürfen, sagte er weiter.

Gestern erschienen zahlreiche Beamte der Amts auf dem Tempelgelände und begnügten sich zunächst damit, die Tiger auf dem Gelände zu zählen und die Tiere, die mit einem Mikrochip versehen waren zu erfassen.

„Wir sind heute gekommen, um die Tiger zu überprüfen und um ihre Chips zu scannen“, sagte Khun Somsak Poopet, ein offizieller Sprecher der DNP. „Wir wollen zunächst kontrollieren, ob die Zahlen die uns angegeben wurden mit den tatsächlichen Tieren auf dem Gelände Übereinstimmen“, sagte er weiter. Die Behörden gehen davon aus, dass derzeit 147 Tiger in dem Tempel gehalten werden.

Auf die Frage, ob seine Abteilung vorhabe, die Tiger zu beschlagnahmen antwortete er: „Wir denken darüber nach und haben uns bisher noch nicht dazu entschieden“.

Im Gegensatz zu den vorherigen Besuchen machte niemand irgendwelche Anstalten, die Beamten bei ihrer Arbeit zu behindern, berichtet ein Reporter. Die Verantwortlichen hatten die Tiger in Vierergruppen an Bäume gebunden damit die Beamten die Tiere in Ruhe einscannen konnten.

Laut Angaben der Presse hatte sich zu Beginn der Woche ein Tierarzt bei der Polizei gemeldet und berichtet, dass erst vor kurzem drei Tiger aus dem Tempel verschwunden seien. Er befürchtet, dass die Tiere einfach verkauft wurden.

Erst im Februar dieses Jahres hatten Wildschutzbeamte bei einer Razzia in dem Tempel dutzende von Nashornvögeln, Schakalen und asiatischen Bären beschlagnahmt. Der Thailand-TIP hatte darüber berichtet.

Edwin Wiek, der Gründer der „Wildlife Friends Foundation Thailand“, der sich ebenfalls für eine Entfernung der Tiger aus dem Tempel stark gemacht hatte sagte dazu: „Ich denke, dass eine Menge Leute hier sehr motiviert sind und die Tiger wirklich lieben. Aber sie tun es auf dem falschen Weg“.

„Egal, ob sie die Tiger in der freien Wildbahn oder in Gefangenschaft halten, es gehört eine Menge an Wissen, eine Menge an Regeln, sowie eine Menge an Ge- und Verboten dazu, um solche Tiere artgerecht zu halten“, sagte Herr Wiek weiter.

„Um Touristen und Besucher zwischen den ausgewachsenen Tigern herumlaufen zu lassen, müssen eine Menge Regeln eingehalten werden. Die Stimmung bei den Tigern kann sehr schnell umschlagen und zu jeder Zeit könnte ein Unfall passieren“.

Im September 2013 hatten wir bereits über einen Unfall in dem Tiger-Tempel berichtet. Eine 19-jährige britische Touristin wurde von einem Tiger angefallen und am linken Oberschenkel verletzt. Sie musste mit zahlreichen Stichen genäht werden und lag 14 Tage im Kanchanaburi Memorial Hospital.

Im Forum.Thauland-TIP.com finden sie weitere Informationen zu dem Thema
Tiger-Tempel = Tempel der Lügen?

bzw.

Tigerhaltung für Touristen

Related Links