Vom Hochwasser betroffene Bürger in Pattaya bitten die Polizei um eine Schonfrist für Verkehrssünder

Vom Hochwasser betroffene Bürger in Pattaya bitten die Polizei um eine Schonfrist für Verkehrssünder

Pattaya. Eine Gruppe von Bürgern versammelte sich zusammen mit ihrem Sprecher, einen 34-jährigen Geschäftsmann aus Chiang Mai, am Montagnachmittag vor der Stadthalle. Hier verlangte die Gruppe einen der zuständigen Vertreter zu sprechen, um ihm eine Petition zu überreichen.

In ihrem Schreiben erklärte die Gruppe, dass die Polizei an verschiedenen Kontrollpunkten zahlreiche vom Hochwasser betroffene Bürger wegen diverser Verkehrsvergehen bestraft habe. Dabei hatten die Beamten auch mehrere Motorräder und Autos beschlagnahmt.

Die Gruppe erklärte, dass die vom Hochwasser gebeutelten Leute bereits genug Probleme und erst recht kein Geld hätten, um die Strafen zu bezahlen. Die betroffenen Bürger würden sich in erster Linie Gedanken um ihr beim Hochwasser verlorenes oder zerstörtes Hab und Gut machen und sich weniger um irgendwelche Verkehrsregeln kümmern.

In dem Schreiben forderte die Gruppe drei Dinge:

  1. Alle Kontrollpunkte und Polizeikontrollen im Großraum Pattaya sollten sofort eingestellt werden. Die Bewohner hätten nach der Überschwemmung kein Geld, um auch noch die von der Polizei verhängten Bußgelder zu bezahlen.
  2. Alle bei diesen Kontrollen beschlagnahmten Autos und Motorräder sollten sofort wieder freigegeben werden. Auch hier sollte die Polizei auf die Bezahlung der verhängten Bußgelder verzichten.
  3. Diese Regelung und dass sofortige Aufheben aller Polizeikontrollen sollte bis zum 30. Oktober 2015 gelten.

Herr Jedsada, der Sprecher der Gruppe erklärte weiter, dass die Menschen in Chiang Mai mit den vom Hochwasser betroffenen Personen in Pattaya sympathisieren würden und er deshalb extra aus Chiang Mai angereist sei, um diese Leute zu unterstützen. Das gleiche erwarte er auch vom Rathaus.

Der stellvertretende Bürgermeister Ronnakit Aekasing sprach mit der Gruppe und nahm die Petition an. Er versprach den Bürgern, sie an die Polizei weiterzuleiten.

In der Zwischenzeit hatte sich auch eine junge Frau auf der Polizeiwache in Pattaya gemeldet. Auch sie war an einem Kontrollpunkt gestoppt worden und sollte eine Strafe zahlen. Sie erklärte Polizeioberst Suktad Pumpangmuang, dass sie nach dem Hochwasser wirklich sehr aufgeregt war und es nicht verdient hätte, deswegen auch noch bestraft zu werden.

Polizeioberst Suktad erklärte der jungen Frau, dass die Beamten nur ihre Arbeit machen würde und sich alle, Hochwasser hin oder her, an die Verkehrsvorschriften zu halten haben.

Die Polizei könne die Verkehrskontrollen nicht so einfach einstellen, dass dies für sie eine der wenigen Möglichkeiten ist, nicht nur Verkehrssünder sondern vor allem auch an Verbrechen beteiligte Fahrzeuge zu finden und stillzulegen.