Bangkok. Die ermittelnden Beamten sind sich mittlerweile sicher, dass hinter dem Bombenanschlag auf den Erawan Schrein in Bangkok 17 Menschen stehen, die gemeinsame Sache bei der Durchführung des schlimmsten Anschlags in der Geschichte Thailands gemacht haben.
Dabei soll es sich um eine gemischte Gruppe aus Chinesen, Türken und thailändischen Bürgern handeln. „Sie alle zusammen hatten das gleiche Ziel und die gleichen Vorgaben“, sagte Polizeichef Somyot auf einer Pressekonferenz. „Ein Mann war dafür bestimmt, um den Anschlag letzten Endes vor Ort auszuführen“.
Ermittler sagen, dass die beiden Täter (chinesische Uiguren) von einem Netz vo türkischen Staatsangehörigen unterstützt wurden. Dazu soll auch ein thailändischer Staatsbürger gehören, der bereits weitere politisch motivierte Bombenanschläge in 2010 und 2014 unterstützt haben soll.
Nach dem Auftauchen von neuem Video Beweismaterial in der vergangenen Woche kamen die Beamten zu dem Schluss, dass der bereits verhaftete Karadag der Bombenleger sein muss. Karadag hatte angeblich die Tat bereits gestanden und den Beamten am nächsten Tag dann wieder eine andere, neue Geschichte aufgetischt. Zwischendurch hatte er durch seinen Anwalt mitgeteilt, dass er zur Tatzeit nicht in Thailand gewesen sei.
Karadag zählte zu den ersten Verdächtigen, die bei einer Razzia in einer Wohnung im Poon Anan Wohnblock im Bezirk Nong Chok gefunden und verhaftet wurde. In der Wohnung wurde zahlreiches Material zum Bombenbauen gefunden.
„Ein weiteres wichtiges Beweismaterial war der Zünder, den wir am Sathorn Pier gefunden hatten“, bestätigt Khun Sriwarah, ein hoher Polizeioffizier der Bangkoker Stadtpolizei. „Es war ein etwa ein Zoll langes Fragment. Die gleiche Art haben wir auch in der Wohnung von Karadag gefunden. Die Untersuchungen der forensischen Polizei haben bestätigt, dass es sich um das gleiche Material handelt“.
Während des Wochenendes hatte die Polizei die beiden Hauptverdächtigen Mohammed Bilal (Adem Karadag) und Yusufu Mieraili weiter verhört. Dabei soll sich herausgestellt haben, dass Mohammed die Bombe am Schrein platziert hatte und sie dann kurze Zeit später von Yussufu aus einem nahegelegenen Aussichtspunkt ferngezündet wurde, sagte Herr Sriwarah weiter.
Außerdem, so sagte er weiter, „glich“ die hausgemachte Bombe in Bangkok den Bomben, die auch von den Aufständischen in der südlichen Provinz Narathiwat verwendet wurden. Dabei wurden zwischen den Kämpfen der Sicherheitskräften und der Aufständischen allein im Jahr 2014 rund 6.000 Menschen getötet.
Polizeisprecher Generalleutnant Prawuth Thawornsiri erklärte auf einer Pressekonferenz, dass man keinen der Männer zu einem Sündenbock machen wolle. „Lassen sie es mich noch einmal bestätigen, wir haben in diesem Fall keinen der Täter zu einem Sündenbock gemacht. Wir haben es nicht eilig, unsere Untersuchung zu beenden. Wir haben für alles was wir sagen die kompletten Beweise vorliegen“, betonte er.
Anlässlich der Pressekonferenz, die auch im TV ausgestrahlt wurde erzählte Polizeichef Somyot den Reportern, dass auch die inländische thailändische Politik nicht als Motiv für die Tat ausgeschlossen werden kann.
„Wir können die Politik nicht ausschließen“, sagte er. Wir möchten hier nicht jemand falsch beschuldigen. Meine Worte werden durch die Beweise unterstützt“.
Die Behörden beschreiben den Angriff als Vergeltung von kriminellen Elementen, die durch ein Vorgehen gegen den Menschenhandel in diesem Jahr verärgert wurden. Obwohl es bisher schon eifrig vermieden wurde, wird der Terroranschlag auf die Zwangsrückführung von 109 Uiguren nach China, die unter dem Druck aus Peking stattfand, als ein Faktor für den Angriff anerkannt.