Phuket. Der Polizeikommandant der Region 8, dessen Hauptquartier erst vor kurzem von Nakhon Si Thammarat nach Phuket verlegt wurde, bestätigte noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag, dass sich rund 700 bewaffnete Armeesoldaten und Polizeibeamte von den benachbarten Provinzen Phang Nga und Krabi umgehend auf den Weg nach Phuket machen.
Grund war eine völlig aus dem Ruder gelaufene Demonstration gegen Polizeibeamte der Station in Thalang. Hier hatten sich nach dem tödlichen Unfall von zwei jungen Männern, die bei einer Verfolgung durch die Polizei ums Leben kamen, mehr als 500 aufgebrachte Bürger und Familienangehörige versammelt um gegen die Methoden der Polizei zu protestieren.
„Es gibt auf Phuket eine ernsthafte Bedrohungen für die Sicherheit der Menschen“ sagte Leutnant Tesa Siriwato. „Wir hoffen, dass wir in Kürze Hunderte von Polizisten und Armeesoldaten vor Ort haben, die für die Sicherheit der Bewohner sorgen werden“.
Die anfänglich rund 100 Demonstranten wuchsen durch Berichte und Aufrufe in den sozialen Netzwerken rasend schnell an und schließlich versammelten sich immer mehr Menschen vor dem Polizeirevier auf der Thepkassatri Straße in Thalang. Schließlich kam auch der gesamte Verkehr auf einer der wichtigsten Straßen auf der Insel zum erliegen.
In dem Stau steckten auch zahlreiche Touristen fest, die auf dem Weg zum Flughafen Phuekt waren und ihren Heimflug antreten wollten. Sie kamen zu spät und konnten ihrem gebuchten Flieger nur noch hinterher winken.
Fotografen und Augenzeugen berichten, dass sich unter den Demonstranten offenbar einige betrunkene Chaoten aufgehalten haben und die Menge zu Gewalttaten anstiften wollte. Wie bereits berichtet, richtete sich ihre Wut zunächst gegen die privaten Fahrzeuge der Polizeibeamten, die auf einem Parkplatz des Polizeireviers abgestellt waren.
Vertreter der Medien die vor Ort waren und Fotos oder Videos von dem Zwischenfall machen wollten wurden ebenfalls von den Chaoten bedroht. Gegen 22 Uhr flogen dann die ersten Steine gegen die Fensterscheiben des Polizeireviers. Da die Beamten im Erdgeschoss nicht mehr sicher waren, mussten sie die untere Etage räumen und „verkrochen“ sich im 1. Stockwerk des Gebäudes. Laut den Medien machten die Beamten einen unsicheren Eindruck und wussten sich offenbar selber nicht zu helfen.
Erst als die Armee gegen 3.30 Uhr am frühen Sonntagmorgen vor Ort war, konnten sie die Bürger einigermaßen beruhigen. Die Presse vor Ort lobte dabei besonders eine Abteilung Soldaten aus dem Heereskreis 41 aus Nakhon Si Thammarat. Die Männer fielen vor allem durch ihr überzeugtes Auftreten und ihre ruhige Art auf. Sie schafften es schließlich die aufgebrachten Gemüter der Demonstranten zu beruhigen.
Nachdem sich dann Generalmajor Theenajak Jindange ebenfalls an die Passanten wandte und erklärte, dass man am nächsten Tag über die ganze Angelegenheit in Ruhe sprechen sollte, waren die meisten zufrieden und machten sich nach und nach auf en Nachhauseweg.
Laut der lokalen Presse glich der Ort rund um das Polizeirevier nach dem verlassen der Protestler einem Kriegsschauplatz. Insgesamt dauerte die Belagerung des Polizeireviers gut 15 Stunden. Neun Fahrzeuge wurden das Opfer von Brandstiftern und brannten vollkommen aus.
Heute am Sonntag sollen nun Gespräche zwischen der Polizeileitung un den Bürgern in Thalang stattfinden.