Wütende Anwohner auf Phuket legen Polizeirevier lahm

Wütende Anwohner auf Phuket legen Polizeirevier lahm

Phuket. Über 100 wütende Anwohner, aufgebrachte Familien und Freunde zweier jugendlicher Opfer blockierten die Polizeistation in Thalang. Die beiden jungen Männer waren bei einer Verfolgungsjagd durch die Polizei bei einem Unfall ums Leben gekommen. Die Familien gaben der Polizei die Schuld für den Tod der beiden jungen Männer.

Mob-greift_polizei_auf_Phuket_an_02Der Unfall passierte bereits am Samstagvormittag gegen 11 Uhr auf dem Weg zum Ton Sai Wasserfall. Die beiden 17 und 22 Jahre alten Männer waren auf ihrem Motorrad unterwegs und sollten an einer Kontrollstelle der Polizei stoppen. Anstatt zu bremsen gaben die beiden jedoch Vollgas und versuchten sich der Kontrolle zu entziehen.

Die Beamten gingen davon aus, dass die beiden Drogen transportieren und deswegen nicht besonders scharf auf eine Kontrolle durch die Polizei waren. Daraufhin nahmen die Beamten sofort die Verfolgung der beiden Männer auf. Im Osten auf dem Weg zum Ton Sai Wasserfall passierte dann der tödliche Unfall der beiden Männer.

Mob-greift_polizei_auf_Phuket_an_04Gegen 17 Uhr erschienen dann in den sozialen Netzwerken die ersten Kommentare und Bilder zu dem Vorfall. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits etwa 100 Personen vor dem Polizeirevier versammelt und protestierten gegen die Beamten. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer auf der Insel und kurze Zeit später machten sich mehrere Hundert Leute auf den Weg zum Polizeirevier in Thalang auf der Thepkasattri Straße.

Innerhalb kürzester Zeit waren so viele Menschen vor Ort, dass auf der Thepkasattri Straße kein Durchkommen mehr war. Zahlreiche Autofahrer blieben im Stau stecken und kamen weder vorwärts noch zurück. Unter den Stauopfern sollen sich auch zahlreiche Touristen befunden haben, die auf dem Weg zum internationalen Flughafen Phuket waren.

Mob-greift_polizei_auf_Phuket_an_03Viele von ihnen erreichten den Flughafen viel zu spät und konnten ihren Flieger nur noch von weitem in den Himmel aufsteigen sehen. Natürlich waren diese Touristen zurecht verärgert über die Situation und gaben der Polizei die Schuld dafür. Sie hätte schließlich dafür Sorgen müssen, dass die Hauptverkehrsader auf Phuket kein Platz für Demonstranten ist.

Derweil schaukelte sich der wütende Mob gegenseitig immer weiter auf und die ersten am Straßenrand geparkten Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Als dann auch die ersten Fensterscheiben des Polizeireviers zu Bruch gingen, räumten die Beamten das untere Stockwerk und verschanzten sich im ersten Stock des Polizeireviers.

In der Zwischenzeit versammelten sich immer mehr wütende und aufgebrachte Menschen vor dem Polizeirevier in Thalang. Einige der Demonstranten forderten andere Bürger auf, gemeinsam mit ihnen gegen die Polizei vorzugehen. Als erstes machte sich ein Teil der aufgebrachten und zum Teil angetrunkenen Leute daran den Parkplatz der Polizeibeamten zu stürmen.

Wenig später gingen mindestens fünf Privatfahrzeuge der Polizeibeamten in Flammen auf. Szenen dieser Art sind seit der Machtübernahme durch das Militär nicht zu erwarten gewesen. Die Polizei selber war offensichtlich nicht mehr in der Lage, Herr der Situation zu werden.