Bangkok. Am 17. Mai hatte einer den beiden ethnischen Uiguren Muslime aus China, die für den Bombenanschlag in Bangkok verantwortlich gemacht werden, vor den Medien am Militärgericht in Bangkok ausgesagt, dass er von den thailändischen Behörden im Gefängnis gefoltert wurde.
Adem behauptete, dass in der Gefangenschaft sein Hemd hochgehoben wurde und ihn thailändische Beamte gefoltert hätten. Anschließend habe er Prellungen am ganzen Körper gehabt. Seit seiner Verhaftung am 29. August 2015 sitzt Adem in einer Haftanstalt in Bangkok auf einer Militärbasis fest.
Bei seiner anschließenden Untersuchung durch einen Arzt wurden allerdings keine Hinweise auf Misshandlungen an seinem Körper gefunden, bestätigte Herr Kobkiat Kasivivat, der stellvertretende Sekretär des Justizministeriums.
Der Anwalt des mutmaßlichen Bombenleger von Bangkok hatte nach der Aussage seines Mandanten eine Haftverlegung beantragt. Herr Kobkiat erklärte dazu, dass eine Verlegung des mutmaßlichen Attentäters in Betracht gezogen werde.
Bei dem Bombenanschlag am 17. August 2015 auf den Hindu-Schrein und die Touristenattraktion in Bangkok wurden 20 Menschen getötet und mehr als 120 Personen verwundet. Unter den toten befanden sich auch fünf Touristen aus China.
Die Polizei konnte bereits kurze Zeit später zwei Verdächtige, Yusufu Mieraili und Karadag verhaften. Gegen 15 weitere Personen wurden ebenfalls Haftbefehle erlassen. Darunter sollen sich Personen befinden, die entweder Türken sind oder aus der Türkei stammen, erklärte die Polizei.
Yusufu Mieraili und Karadag haben bisher alle gegen sie erhobenen Vorwürfe abgestritten. Die beiden sitzen in dem Militärgefängnis der 11. Armee, in dem im vergangenen Jahr zwei Häftlinge in der Haft verstorben waren. Die Anlage ist hauptsächlich für solche Personen gedacht, die eine Bedrohung für die Sicherheit des Landes darstellen.
Vize Premierminister Prawit Wongsuwon, der gleichzeitig auch Verteidigungsminister ist sagte, dass die Aussage von Karadag dass er schlecht behandelt wurde nicht wahr ist.
„Was der Angeklagte da behauptet, ist nicht wahr“, sagte Herr Prawit. „Er hat die Geschichte wahrscheinlich einfach nur erfunden“.
Laut den Aussagen der Polizei wurde Karadag anhand der Videoaufzeichnungen vor dem Bombenanschlag identifiziert. Er sitzt auf einer Bank und soll dort einen sperrigen Rucksack deponiert haben. Kurz darauf verlies der den Tatort ohne den Rucksack. Nur Sekunden später kann es dann zu der tödlichen Explosion.
- Quelle: ChiangRaiTimes