Korrupte Polizei in Bangkok verkauft Manga Bilder als Versicherungsschutz an illegal arbeitende Ausländer

Korrupte Polizei in Bangkok verkauft Manga Bilder als Versicherungsschutz an illegal arbeitende Ausländer

Bangkok. Das die Regierung in Thailand keine illegal arbeitenden Ausländer erlaubt, dürfte allgemein bekannt sein. Trotzdem sind nach wie vor viele Ausländer mit ihren Verkaufswagen in der Hauptstadt unterwegs, um sich ihren  täglichen Reis zu verdienen.

Dabei ist es die Aufgabe der Polizei, gerade diese illegalen Händler aus dem Verkehr zu ziehen. Wie die Bangkok Post jetzt meldet, haben sich einige korrupte Polizei Beamte dazu entschlossen, den illegalen Ausländern Schutz zu gewähren, wenn sie zuvor den Beamten eine Schutzgebühr bezahlen.

Damit die Beamten auch genau wissen, wer von diesen illegalen Händlern den Schutz der Polizei genießt, haben sich die cleveren Beamten etwas Neues einfallen lassen.

Sie verkaufen den Anbietern Aufkleber einer japanischen Manga-Serie, die sie an ihren Verkaufswagen anbringen müssen. wissen die Beamten nun genau, wer noch weiter geduldet und unbehelligt bleibt und wen sie aus dem Verkehr ziehen können.

Die Anbieter müssen zunächst bei den korrupten Beamten einen dieser Doraemon Aufkleber für 500 Baht kaufen. Diesen können sie dann an ihren Verkaufsständen anbringen und werden ab dann jeden Monat um weitere 1.000 Baht Schutzgeld erleichtert.

Das System viel einigen Mitarbeitern der Stadt auf, nachdem sie immer mehr illegale Verkaufsstände mit diesen Aufklebern gesichtet hatten. Die Händler erklärten den Mitarbeitern, dass sie diese Aufkleber auf ihren Wagen haben müssen, da sie sonst verhaftet werden.

Quellen berichten weiter, dass einige Händler ohne diesen Aufkleber verhaftet und später wieder freigelassen wurden, nachdem sie gleich an drei verschiedene Polizeieinheiten ihr Schutzgeld bezahlt hatten und dafür einen dieser Aufkleber bekamen.

Dabei sollen die Beamten keine Scheu gezeigt und die Schutzgelder während des Dienstes in ihrer Polizeiuniform kassiert haben. Dadurch konnten die Händler einer Verhaftung entgehen und weiter ihre Geschäfte machen.

„Die korrupten Polizeibeamten arbeiten zusammen mit anderen Staatsbeamten in einem Team. So kontrollieren sie ihren Bereich und wissen anhand der Aufkleber genau, wer unter ihrem Schutz steht und wer nicht“, erklärte der Chef der Einwanderungsbehörde Herr Nathathorn Prousoontorn.

Bei ihren weiteren Untersuchungen stellten die Beamten der Einwanderungsbehörde fest, dass diese neue Taktik zum Schutz der Ausländer vor allem in den stark frequentierten Bereichen von Lebensmittelverkäufern in Huai Khwang, Ratchathewi, Saphan Kwai und in einigen Bereichen rund um das MBK Einkaufszentrum angewendet wird.

„Diese illegalen Ausländer stehlen die Arbeit und die Karrieren von Thais“, sagte der Chef der Einwanderungsbehörde. „Die meisten von ihnen sind Vietnamesen, die Kokos-Eis verkaufen. Dann gibt es noch Kambodschaner und Laoten, die in der Regel Obst auf ihren Schubkarren anbieten“, berichtet er weiter.

„Dabei ist es oft nicht leicht, diese Ausländer zu verhaften da sie sehr gut Thai sprechen und sich zu verstecken wissen“, betont er.

„Einige dieser Ausländer gehen sogar noch weiter und gründen Unternehmen, indem sie Thais als Strohmänner benutzen“, berichtet Generalleutnant Nathathorn.

„Da diese Ausländer illegal im Land sind, schrecken einige von ihnen nicht davor ab, weitere schwere Straftaten zu begehen“, warnt er.

Laut den Angaben der Einwanderungsbehörde haben sich bisher rund 1,5 Millionen ausländische Arbeitskräfte registriert. Wie hoch die tatsächliche Zahl ist, konnte niemand so genau sagen.

Die Einwanderungsbehörde will sich nun verstärkt um dieses Problem kümmern und hat ein besonderes Auge auf alle Straßenhändler in Bangkok geworfen.

Bei einer speziellen Acht-Tage Kontrolle, die am 25. Mai endete, konnte die Behörde einen Erfolg melden. Insgesamt konnten die Offiziere innerhalb der acht Tage mehr als 7.800 verdächtige Personen verhaften. Die meisten von ihnen waren Angehörige aus Myanmar, gefolgt von Laoten und Kambodschanern, berichtet Generalleutnant Nathathorn Prousoontorn.