Phuket. Die Direktorin des (JOPC) Juvenile Zentrums zum Schutz und zur Beobachtung von Jugendlichen auf Phuket (Juvenile Observation and Protection Center) glaubt, dass die Gewalt und die Aggressivität unter den Jugendlichen auf der Insel immer weiter zunimmt.
Frau Rawee Kuhamooka, die Direktorin des JOPC erklärte gegenüber der lokalen Presse, dass ihre Mitarbeiter von Jahr zu Jahr härter mit den Jugendlichen arbeiten müssen, damit sie überhaupt noch von ihren Mitarbeitern kontrolliert werden können. Diese Aussage der Direktorin kommt nach dem „Sturmangriff“ von 35 jugendlichen Straftätern am Anfang des Monats auf das JOPC.
Wie vom ThailandTIP berichtet, hatten 34 jugendliche am Anfang des Monats in dem Zentrum zum Schutz und zur Beobachtung von Jugendlichen randaliert und dabei diverse Räume und das Eigentum des JOPC zerstört und verwüstet.
Bei der Aktion, die erst durch Einsatzkräfte der Provinzpolizei niedergeschlagen werden konnte, hatten die Jugendlichen die Möbel, Fensterscheiben und Türen der Einrichtung zerstört und dabei mit den zur Sicherheit aufgestellten Feuerlöschern die Räume verwüstet.
Die Direktorin des JOPC, Frau Rawee Kuhapimook erklärte gegenüber der lokalen Presse: „Die Gruppe tauchte in unserm Jugendzentrum auf und griff sich zunächst die Feuerlöscher und versprühte sie auf dem Boden innerhalb des Gebäudes und im Teich“.
Dann randalierten sie weiter und zerstörten das Eigentum des JOPC. Dabei wurden verschiedene Räume einschließlich der Kantine und des Verhaltenstherapieraums zerstört und verwüstet“, sagte Frau Rawee weiter. „Wir hatten keine andere Wahl und mussten die Polizei zu Hilfe rufen“.
„Alle meine Mitarbeiter können bestätigen, dass die Gewaltbereitschaft der Jugendlichen in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat. Sie werden immer aggressiver und wir müssen sehr hart arbeiten, damit wir sie überhaupt noch kontrollieren können“, fügte sie hinzu.
„In den letzten Jahren haben wir härter gearbeitet als je zuvor, obwohl die Zahl der Jugendlichen in dem Zentrum gleich geblieben ist“, berichtet sie weiter. „Das Verhalten der Jugendlichen von heute gleicht eher der Charakteristik von älteren Verbrechern“, betonte sie.
„Aber wir verwenden immer noch die gleichen weichen Gesetze und die gleichen veralteten Methoden, um die Jugendlichen zu kontrollieren. Aber das reicht nicht mehr aus. Genau aus diesem Grund haben sie keine Angst vor der Haft und sind viel eher dazu bereit eine Straftat oder ein Verbrechen zu begehen. Und das immer und immer wieder“, bedauerte sie.
Jedes Jahr verarbeitet das Jugendzentrum auf Phuket zwischen 400 und 500 Fällen, in denen 15 bis 17-Jährige wegen der Begehung einer Straftat verurteilt wurden. Frau Rawee sagte weiter, dass die Mehrheit der Fälle, die hier behandelt werden, wegen Drogenkonsum und/oder dem Besitz von Betäubungsmittel der Klasse V wie Marihuana oder Krathom eingeliefert werden. Direkt danach folgen die Fälle von gewaltsamen Angriffen und dem illegalen Besitz einer Waffe.
„Wir haben jeden Tag etwa 30 bis 40 Jugendliche in dem Zentrum, die von etwa 10 Beamten beaufsichtigt werden“, sagte sie. „Die Jugendlichen werden dabei in verschiedene Fürsorgeerziehungs-Klassen eingeteilt, je nach der Grundlage der Verbrechen, die sie begangen haben“.
Die Gefangenen werden von einem multidisziplinären Team von Psychologen, Ärzten, Sozialarbeitern und Spezialisten innerhalb der ersten Woche nach ihrer Ankunft beurteilt. Danach wird jeder Häftling in Nieder-, Mittel- und Hochrisikogruppen eingeteilt und einem obligatorischen Drogentest und einer körperlichen Untersuchung unterzogen. Jeder Häftling kann nicht länger als 90 Tage in der Einrichtung bleiben.
„Die Gerichte bieten den Jugendlichen fast immer die Möglichkeit an, zuerst zu uns zu kommen, bevor sie in ein Gefängnis gesteckt werden. Daher kommen die meisten jugendlichen Straftäter immer zu uns und wandern so gut wie nie in ein Gefängnis“, sagte sie weiter. „Mehr als 80 Prozent unserer Gefangenen werde dann später beurteilt und dürfen wieder zurück in die Gesellschaft“.
Frau Rawee glaubt, dass der Schwerpunkt der Behandlung in dem Jugendzentrum nicht mehr ausreicht, um sie wirklich vor weiteren Straftaten abzuschrecken.
„Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass drei der wichtigsten Gründe für die immer größer werdende Gewalt und Aggressivität der Jugendlichen die Familie, die Gesellschaft, und die schwachen Gesetze sind“, betonte sie.
- Quelle: PhuketGazette