Pathum Thani. Tausende von Mönchen und Anhängern des Dhammakaya Tempel in Patum Thai haben am Sonntag Nachmittag die Sperren der Polizei durchbrochen und konnten mehr oder weniger ungehindert auf das Tempelgelände vordringen.
Der Vorfall ereignete sich bereits vor 15 Uhr, nachdem die Beamten bekannt gegeben hatten, dass alle nichtansässigen Personen und Mönche des Dhammakaya Tempels das Gelände bis 15 Uhr zu verlassen haben.
Wie bereits von uns berichtet, hatten die Anhänger des Tempels im Gegenzug auf der Facebook Seite „Thailändische Mönche“ landesweit alle Anhänger und Mönche aufgefordert, sich auf den Weg zu dem Tempel zu machen um die Mönche dort vor Ort zu unterstützen.
Gleichzeitig hatte auch das Management des Tempels die Behörden aufgefordert, das über den Tempel verhängte Notstandsgesetz auszusetzen und die Blockade aufzuheben. „Wir haben bisher mit den Behörden kooperiert und fordern sie daher auf, die Belagerung des Tempels zu beenden. Unsere Vorräte sind sehr niedrig und wir haben seit drei Tagen kein Wasser und keinen Strom“, berichtete der der Kommunikationssprecher des Tempels, Phra Sanitwong Wutthiwaso.
Mittlerweile hatten die Anhänger und Mönche an den Toren 5 und 6 auf der Bang Khan-Nong Sua Straße im Bezirk Khlong Luang Distrikt die Barrikaden der Polizei durchbrochen und schafften es, fast ungehindert in die Tempelanlage einzudringen.
Während der Stürmung des Tempels durch die Anhänger schnappte sich einer der Beteiligten eine 300.000 Baht teure Kamera eines Korrespondenten einer Nachrichten Agentur und warf sie wütend auf den Fußboden. Die Kamera ging dabei zu Bruch.
Etwa 10 Minuten später tauchten weitere Anhänger und Tempelmönche mit Gesichtsmasken aus dem Tempel auf. Sie öffneten das Tor 5 und bildeten einen menschlichen Schild gegen die Beamten der Polizei.
Polizei General Leutnant Charnthep Sesavet, der Beauftragter der Provinzialpolizei 1, erschien ebenfalls am Tor 5 und versuchte die Situation zu verhandeln und zu beruhigen. Die Diskussionen mit den Mönchen und den Anhängern dauerte etwa 20 Minuten und führte letzten Endes zu keinem Ergebnis.
Gegen 15.30 Uhr errichteten Tempelanhänger und Mönche ein Zelt in der Nähe des Khlong L 2 -Kanals außerhalb von Tor 5 und Tor 6, und begrüßten dort weitere zahlreiche Anhänger, die zur Unterstützung des Tempels extra angereist waren.
Polizei General Leutnant Charnthep erklärte wenig später gegenüber den zahlreichen Medien Vertretern vor Ort, dass die Polizeibeamten weitere Verstärkung brauchen, um die Situation zu kontrollieren und ein weiteres Vordringen der Anhänger zu vermeiden. Er erklärte, dass jede weitere Aktion einen nicht beabsichtigten Vorfall auslösen könnte.
Außerdem, so erklärte er weiter, hätten die Beamten während der Stürmung der Anhänger auf die Barrikaden Aufnahmen und Bilder von den Personen aufgenommen und würden sie später auswerten, um gegen die Schuldigen vorzugehen.
Polizei Major Woranan warnte in den Medien ausdrücklich davor, dass jeder, der Widerstand gegen Beamten oder ihre Anweisungen leistet, sich später vor einem Gericht zu verantworten hat.
DSI-Generaldirektor Paisit Wongmuang erteilte später eine Vorladung für 14 hochrangige Mönche des Tempels, um ihm im Bezirk 1 des Büros der Grenzschutzpolizei im Bezirk Khlong Luang um 18 Uhr aufzusuchen. Unter den Vorladungen der 14 Mönche befindet sich auch der gesuchte ehemalige Abt Phra Dhammajayo, sagte er weiter.
Während der Ausschreitungen am Tor fünf und Tor sechs des Dhammakaya Tempel wurden heute Morgen laut den Berichten in den thailändischen Medien zwei Polizeibeamte, drei Mönche und eine ältere Frau, die einen Streit zwischen den Beamten und den Mönchen schlichten wollte, verletzt.
Die Auseinandersetzung geriet gegen etwa 8 Uhr heute Morgen außer Kontrolle, nachdem sich eine Gruppe von rund 20 Mönchen mit einem Gesichtsschutz vom Tor fünf und sechs entlang der Straße in Richtung Haupteingang bewegten, dass durch eine in einer Reihe stehender Polizeibeamten blockiert wurde.
Die Mönche benutzten dabei Megaphone und forderten die Anhänger und Mönche innerhalb des Tempelgeländes auf, sich hinter dem Haupttor zu versammeln um die vor dem Tor stehend Anhänger zu unterstützen.
Dabei standen sich die Polizeibeamten und die Mönche dichtgedrängt Gesicht zu Gesicht gegenüber und lieferten sich ein hin und her Gedränge.
Keiner der beiden Seiten gab dabei auch nur um einen Zentimeter nach und die brenzlige Situation hielt für gut 20 Minuten an. Während dieser Aktion ging ein Polizeibeamter zu Boden und wurde dabei von einem Baumstumpf an der Ferse verletzt. Ein weiterer Polizeibeamter erlitt ebenfalls leichtere Verletzungen an seinem Fuß.
Außerdem wurden noch eine ältere Dame und drei Mönche bei dem Gedrängel vor dem Haupttor verletzt.
Inzwischen berichten die Medien, dass sich tausende von Anhängern und Mönchen einen Weg durch die Blockaden der Polizei gebrochen haben und sich bereits ebenfalls zur Unterstützung der Mönche innerhalb des Tempelgeländes aufhalten.
- Quelle: Bangkok Post