Pathum Thani. Nachdem am Mittwoch erneut weitere Verhandlungen zwischen den Behörden und den Anhängern des Dhammakaya Tempel gescheitert sind, wurden weitere Polizeibeamte zum Einsatz in und um den Dhammakaya Tempel hinzu gezogen. Laut den Angaben der thailändischen Medien befinden sich mittlerweile rund 4.000 Beamte im Einsatz bei der Suche nach dem ehemaligen Abt des Tempels, Phra Dhammachayo.
Als Reaktion auf das erneute Scheitern bei den Verhandlungen am Mittwoch zwischen den Behörden und dem Management des Dhammakaya Tempel haben sieben Mönche des Tempels mit einem Hungerstreik begonnen. Sie haben ebenfalls die Behörden aufgefordert, den Artikel 44 zu widerrufen, der den Wat Dhammakaya zu einem militärischen Sperrgebiet und zu einer eingeschränkten Zone erklären.
Die Gruppe wurde von Phra Isaraphab Ajarasampanno angeführt. Er erklärte gegenüber den Medien, dass er und sechs andere Mönche extra aus der Provinz Mae Hong Son angereist sind, und ebenfalls aus dem weit verzweigten Netzwerk des Wat Phra Dhammakaya stammen. Mit ihrer Aktion wollen sie die Mönche vor Ort in dem Tempel unterstützen.
Im Gespräch mit den Medien sagte Phra Isaraphab, als er erfuhr, dass Beamte den Wat Phra Dhammakaya überfallen wollten habe er beschlossen, von Mae Hong Son nach Pathum Thain zu reisen, um zusammen mit sechs weiteren Mönchen in einen Hungerstreik gegen den Plan der Behörden einzutreten.
Phra Isaraphab betonte dabei gegenüber den Medien, dass er bereit sei, sein Leben für diese Herausforderung zu opfern.
Die erneuten Spannungen kamen nach einem Treffen am Mittwoch zwischen den Beamten des Department of Special Investigation (DSI) und Phra Thattacheewo, dem stellvertretenden Abt des Tempels, der jetzt für die Operation des Tempels verantwortlich ist.
Den Berichten zufolge konnten die beiden Parteien sich nicht darüber einigen, dass die Beamten des DSI die weiteren als A und B gekennzeichneten Zonen ebenfalls durchsuchen.
Das insgesamt fünf Stunden dauernde Treffen im inneren des Tempels wurde auch von Phra Thep Rattanasuthee, dem Abt von Wat Khian Khet, in seiner Eigenschaft als Chefmönch der Provinz Pathum Thani sowie Vertreter des Amtes des Nationalen Buddhismus (NOB) besucht.
Polizei Major Suriya Singhakamol, der stellvertretende Generaldirektor des DSI sagte nach den Verhandlungen, dass Phra Thattacheewo, der die höchste Autorität über die Angelegenheiten des Tempels befiehlt, sich weigerte, mit den Beamten bei der Durchsuchung des Tempels zusammen zu arbeiten.
Polizei Major Suriya erklärte weiter, dass obwohl die Beamten des DSI und ältere Mönche des Tempels alle Anstrengungen unternommen hatten, um mit Phra Thattacheewo zu verhandeln, er sogar ein Treffen mit dem stellvertretenden Abt abgelehnt habe.
“Die Verhandlungen sind an diesem Punkt gescheitert und wurden abgebrochen”, fügte Polizei Major Suriya hinzu. „Die Beamten werden nun weitere Schritte, die im Einklang mit dem Gesetz stehen, gegen den Tempel einleiten“.
„Wer aus dem Tempel kommen und ihn verlassen will, muss sich am Tor 7 versammeln. Hier werden die Personen von den Beamten aus dem Tempel begleitet und können anschließend wieder in ihre Heimatstädte zurückkehren“, sagte Polizei Major Suriya weiter.
Der stellvertretende Sprecher des DSI, Herr Woranan Srilam erklärte gegenüber den Medien, dass Polizei Majjor Suriya dem DSI-Generaldirektor Paisit Wongmuang mitgeteilt hatte, dass die Verhandlungen erfolglos seien und es keine weiteren Gespräche geben würde.
Daraufhin habe der Chef des DSI seinen Beamten befohlen, den vorgegebenen Operationsplan in voller Kraft zu folgen.
Bei der Operation gegen den Tempel wurden die Polizeikräfte weiter erhöht. Laut den offiziellen Angaben sind mittlerweile rund 4.000 Polizisten, DSI Beamte und Angehörige der Armee im Einsatz
Polizei Major Woranan sagte weiter, dass den Beamten ausdrücklich befohlen wurde, jede Gewalt zu vermeiden. Außerdem seien alle eingesetzten Beamten unbewaffnet, fügte er hinzu.
Wenn irgendwelche Personen den Beamten Widerstand leisten oder die Beamten bei ihrer Arbeit behindern, werden wir sie aus dem Tempel herausbringen und rechtliche Schritte gegen sie einleiten, fügte er hinzu.
Zusätzlich zu diesen Maßnahmen haben wir bereits ebenfalls einen Plan, um mit möglichen Verletzten umzugehen, sagte er weiter.
„Ich kann ihnen natürlich nicht sagen, welche weiteren Schritte wir gegen den Tempel planen. Ebenso wenig kann ich ihnen jetzt die Frage beantworten, wie die gesamte Operation enden wird“ gab er zu.
- Quelle: Bangkok Post