Thailändische Sicherheitskräfte töten neun „Drogenschmuggler“ im goldenen Dreieck

Thailändische Sicherheitskräfte töten neun „Drogenschmuggler“ im goldenen Dreieck

Chiang Rai. Bei einem Zusammenstoß mit einer Bande von mutmaßlichen Drogenhändlern haben thailändische Sicherheitskräfte neun Menschen im goldenen Dreieck erschossen, berichtete heute Morgen ein hochrangiger Beamter gegenüber den Medien.

Herr Narongsak Osotthanakorn, der Gouverneur der nördlichen Provinz Chiang Rai sagte, dass das Feuergefecht zwischen thailändischen Sicherheitskräften und einer mutmaßlichen Bande von Drogenhändlern am Samstagabend in Thailand, etwa zwei Kilometer vor der Grenze zu Myanmar ausbrach.

„Die Sicherheitskräfte hatte die Personen auf der thailändischen Seite gesehen und sie aufgefordert, stehen zu bleiben. Anstatt dem Befehl Folge zu leisten eröffneten die Männer sofort das Feuer auf die Sicherheitskräfte“, berichtet er weiter.

„Die thailändischen Sicherheitskräfte erwiderten das Feuer und es entbrannte ein heftiges Feuergefecht, dass rund zehn Minuten dauerte. Dabei wurden neun der Angreifer getötet, die anderen Personen konnten unerkannt flüchten“, erklärte Gouverneur Narongsak Osotthanakorn gegenüber der Presseagentur AFP. Dabei fügte er hinzu, dass die Gruppe der mutmaßlichen Drogenschmuggler anfänglich aus rund 15 Personen bestand.

Bei der anschließenden Durchsuchung des Geländes konnten die Sicherheitskräfte neben mehreren halbautomatischen Gewehren auch rund 700.000 Methamphetamin-Tabletten sicherstellen.

Das Goldene Dreieck, eine Region im Grenzgebiet von Thailand, Myanmar, Laos und Südchina
Das Goldene Dreieck, eine Region im Grenzgebiet von Thailand, Myanmar, Laos und Südchina

Das Goldene Dreieck, eine Region im Grenzgebiet von Thailand, Myanmar, Laos und Südchina, ist nach Lateinamerika die zweitgrößte Drogenproduktionsregion der Welt.

Riesige Mengen von Opium-, Heroin- und Methamphetamin-Pillen werden jedes Jahr in abgelegenen Dschungellabors für den asiatischen Markt und darüber hinaus produziert und ausgeliefert.

Dabei helfen die Korruption und die schwache Strafverfolgung den Drogenproduzenten und helfen nebenbei auch noch, dass der Handel immer gedeihen und expandieren kann.

Im Laufe des letzten Jahrzehnts sind die Überfälle und Kämpfe in der Region stark angestiegen.

Aber die Kartelle scheinen offensichtlich in der Lage zu sein, die Verluste ihrer Drogen durch eine erhöhte Produktion wieder auszugleichen. Dazu kommt, dass die meisten der verhafteten oder getöteten Ganoven nur Kleindealer, Zwischenhändler oder so genannte „Low-Level-Maultiere“ sind. An die wirklich mächtigen Drogenbosse kommen die Behörden offenbar nicht heran.

Gouverneur Narongsak sagte in seiner Erklärung nicht, welche Nationalität die toten Schmuggler waren.

Aber der Bezirk Mae Sai, in dem das Feuergefecht stattfand, liegt direkt gegenüber dem sogenannten Wa-Staat, einer autonomen Region des östlichen Myanmar, die von einer mächtigen ethnischen Miliz geführt wird.

Die Wa haben ihre Heimat in einen Narkotika-Staat verwandelt, in dem Heroin und hochsüchtige Koffein-geschnürte Methamphetamin-Pillen ausgeschüttet werden. Mit den damit verbundenen Einnahmen finanzieren sie die mächtige Miliz und können so ihre Unabhängigkeit behalten.

Die Zentralregierung von Myanmar, die versucht, einen zerbrechlichen Frieden mit unzähligen ethnischen Milizen zu schmieden, hat offensichtlich nicht genug Fähigkeiten oder Lust, sich mit den Wa auseinander zu setzen.

 

  • Quelle: Coconuts Bangkok