Sieben vermisste Matrosen nach einem Zusammenstoß zwischen einem US-Zerstörer und einem Containerschiff

Sieben vermisste Matrosen nach einem Zusammenstoß zwischen einem US-Zerstörer und einem Containerschiff

Tokyo. Nach einem Zusammenstoß zwischen einem US-Zerstörer und einem auf den Philippinen registriertem Containerschiff im Morgengrauen vor der Küste von Japan werden sieben Matrosen vermisst. Der Kapitän und mindestens ein weiterer Matrose wurden bei dem Unfall verletzt, berichtet sowohl die US-Marine als auch die japanische Küstenwache.

Erste Bilder aus dem japanischen TY-Netzwerk NHK zeigen schwere Schäden an der rechten Seite der USS Fitzgerald. Außerdem ist eine Person auf einer Trage zu sehen, die gerade zu einem bereitstehenden Hubschrauber gebracht wird.

Laut einer Erklärung der 7. US-Flotte wurde der leitende Offizier Bryce Benson in das US Naval Hospital in Yokosuka ausgeflogen. Er soll sich in einem stabilen Gesundheitszustand befinden, erklärte die Marine weiter.

Die Marine berichtet auch über einen weiteren Verletzten auf dem US-Zerstörer, der ebenfalls evakuiert und in ein Krankenhaus geflogen wurde. Ob noch weitere Personen bei dem Zusammenstoß verletzt wurden, wollte die Marine noch nicht bestätigen. Man sei dabei, den fall zu untersuchen, war die kurze Antwort der marine.

Laut den weiteren Berichten soll an der Fitzgerald ein Schaden an der Steuerbordseite unterhalb der Wasserlinie entstanden sein, sagte ein US-Verteidigungsbeamter. Dadurch sollen drei Kammern des Schiffes geflutet worden sein.

Bisher ist noch völlig unklar, wie es zu dem nächtlichen Zusammenstoß zwischen dem US-Zerstörer und dem gut viermal so großen Containerschiff gekommen war. Die meisten der 200 Seeleute lagen bereits in den Kojen als der Unfall passierte. Angeblich wurden einige der Kojen bei dem Unglück überflutet, berichten die Medien.

Die US-Marine, japanische Schiffe und die Küstenwache arbeiten eng zusammen, um den Zerstörer zu stabilisieren und sicher in Richtung Ufer zu bringen, sagte Marinechef Admiral John Richardson.

Laut den weiteren Angaben der Marine ereignete sich der Unfall in der Nacht, etwa 56 Seemeilen (103 Kilometer) südwestlich von Yokosuka, dem Heimathafen der 7. US-Flotte. Erste Aufnahmen zeigen den beschädigten US-Zerstörer, der in langsamer Fahrt durch ruhiges Gewässer von einem Schlepper begleitet wird und in Richtung Hafen unterwegs ist.

„Im Augenblick konzentrieren wir uns auf zwei Dinge: Die Sicherheit des Schiffes und das Wohlergehen der Matrosen“, sagte Admiral Scott Swift, der Kommandeur der US-Pazifischen Flotte gegenüber den Medien.

Laut einem Bericht der japanischen Küstenwache hat sie von dem auf den Philippinen registrierten Containerschiff ACX Crystal um 2:20 Uhr (17.20 GMT Freitag) einen Notruf erhalten. Demnach war das schwere Containerschiff mit der USS Fitzgerald im Südwesten von Yokusuka in Japan zusammengestoßen.

Die Nachricht verbreitete sich in den Vereinigten Staaten von Amerika wie ein Lauffeuer und Angehörige der Matrosen warten nun auf ein Lebenszeichen ihre Familienangehörigen, die sich an Bord der Fitzgerald befinden.

„Natürlich sind wir nach dieser Nachricht verängstigt und nervös und beten für unser angehörigen“, sagte Rita Schrimsher telefonisch aus Athen in Alabama. Ihr Enkel Jackson Schrimsher ist ein 23-jähriger Seemann an Bord der Fitzgerald. Sie sagte, sie habe noch am Mittwoch mit ihm über den Facebook-Messenger gesprochen.

Takeshi Aikawa, ein Mitarbeiter der japanischen Küstenwache sagte, dass bisher keine Beschädigungen oder Verletzungen auf dem Containerschiff gemeldet wurden. NHK berichtete, dass das Handelsschiff Kratzer auf der linken Seite hatte. Laut den weiteren Angaben der Küstenwache ist das philippinische Schiff 29.060 Tonnen schwer und 222 Meter (730 Fuß) lang.

Die US-Navy sagte, dass bereits die USS Dewey mit medizinischer Hilfe auf dem Weg zur Fitzgerald ist. Zusätzlich wurden auch Flugzeuge der Marine zur weiteren Unterstützung zum Unfallort geschickt.

Die japanische Küstenwache beteiligt sich ebenfalls an der Hilfsaktion und entsandte fünf Patrouillenschiffe und ein Flugzeug, das Mediziner zur Unfallstelle bringt und die Such- und Rettungseinsätze vor Ort unterstützt.

Ein Sprecher der Pazifik Flotte sagte, dass das Ausmaß der Schäden an der Fitzgerald bisher noch nicht genau bestimmt werden kann. Der Vorfall werde noch untersucht, sagte der Sprecher weiter.

 

  • Quelle: internationale Medien