Mönche verkaufen in einem angeblichen Reha Zentrum Drogen an die Süchtigen

Mönche verkaufen in einem angeblichen Reha Zentrum Drogen an die Süchtigen

Nakhon Nayok. Am Freitag hat die Polizei bei einer Razzia in einem zentralen Tempel in Nakhon Nayok, der angeblich ein Reha Zentrum für Drogensüchtige sein sollte, einen Abt und seinen Assistenten verhaftet. Der Tempel war von dem Abt in ein selbstgestyltes buddhistisches Reha Zentrum umgebaut worden, in dem der Abt angeblich Drogensüchtigen helfen und sie unterstützen wollte.

Laut der thailändischen Presse waren die Beamten durch Hinweise aus der nahen Bevölkerung auf den Tempel aufmerksam gemacht worden. Anwohner hatten den Ermittlern erklärt, dass in dem Reha Zentrum eine angebliche „traditionelle Medizin“ verkauft wird, die den Süchtigen bei ihrem Entzug helfen sollte.

Die Mitarbeiter des Tempels würden den Süchtigen die flüssige Medizin für jeweils 100 Baht pro Fläschchen verkaufen. Dabei soll diese angebliche Medizin durch Koffein und Methamphetamin verstärkt worden sein.

Nachdem die Ermittler diese Informationen bekommen hatten, schleuste das Amt für das Betäubungsmittel-Kontrollgremium – OFFICE OF THE NARCOTICS CONTROL BOARD – (ONCB) bereits im letzten Monat einen zivilen Undercover Agenten in den Tempel ein. Der Mann sollte sich als Drogensüchtiger ausgeben und so lange in dem Tempel bleiben, bis er sich wieder erholt hat.

Der eingeschleuste verdeckte Ermittler wurde von den beiden Drogenhandelsmönchen akzeptiert und durfte in dem Tempel bleiben. Zunächst wurde er darum gebeten, 500 Baht für seine Aufnahme in den Tempel zu zahlen. Außerdem wurde ihm erklärt, dass er für jede Flasche „Medizin“ die er braucht jeweils 100 Baht an den Abt zu zahlen habe. Der Undercover Agent erklärte sich mit den Bedingungen einverstanden und wurde dann ebenfalls ein Mitglied des Tempels.

Als die Medizin später von den Ermittlern des Betäubungsmittel-Kontrollgremium (ONCB) getestet wurde, wurde festgestellt, dass sie Methamphetamin enthielt.

Um sicher zu gehen, wurde der Test bei elf weiteren Flaschen der angeblichen Medizin durchgeführt. Der Test fiel ebenfalls positiv aus. Alle Flaschen enthielten den gleichen Inhalt, der durch Koffein und Methamphetamin verstärkt wurde.

Nachdem der Inhalt der Medizin durch ein Labor bestätigt wurde, beantragten die Beamten einen Haftbefehl gegen die beiden Mönche, der ihnen am 7. September von einem Gericht bestätigt und ausgefüllt wurde. Anschließend machte sich ein Team von Ermittlern auf den Weg für eine gezielte Razzia in dem Tempel.

Beamte der Abteilungen Narkotika, Nahrung und Droge sowie Militärbeamte durchsuchten den Tempel und konnten dabei den 43 Jahre alten Assistenten Suwanchote Imsamai sowie den 61 Jahre alten Abt Suwan Wongsricha des Wat Khao Permsawangknown verhaften. Der Abt war als Phra Khru Opasthamchote bekannt, bevor er von seinem Amt enthoben wurde, berichtet Thai PBS.

Nachdem die Ermittler die beiden Verdächtigen genauer unter die Lupe nahmen stellten sie fest, dass Suwan für die Polizei kein Unbekannter war und schon einmal wegen ähnlicher Drogendelikte verhaftet wurde. Er wurde damals verhaftet und durfte eine gewisse Zeit im Gefängnis verbringen.

Nach seiner Freilassung eröffnete er anschließend ein weiteres “ Reha Zentrum “, das nun von den Beamten wieder geschlossen wurde. Die beiden Drogenmönche werden sich später wegen zahlreicher Delikte vor einem Gericht zu verantworten haben.

Bis vor kurzem war diese Art von Eskapaden von Mönchen, die für ihr schlechtes Benehmen aus dem Orden geworfen wurden, ein leichtes Spiel. Da die heiligen Männer bisher nur eine reine Papieridentifikation hatten, war es für die Behörden fast unmöglich, diese Männer zu verfolgen. Sie wanderten einfach zu einem neuen Tempel und wurden dort ohne Probleme neu ordiniert.

Allerdings hat die Regierung vor kurzem vorgeschlagen, dass speziell für die Mönche eine sogenannte Chip-codierte „smart-monk“ -Karte eingeführt werden sollte. Dadurch erhält jeder Mönch eine ID-Nummer der Regierung und kann in einem Computer erfasst und gespeichert werden.

Sobald das System eingeführt wird, sind dann seine Schritte und sein jeweiliger Aufenthaltsort nachvollziehbar und die Mönche können dann für ihre Vergehen genau wie jeder normale Mensch auch verantwortlich gemacht werden.

 

  • Quelle: Thai PBS, Coconuts Bangkok, Pattaya One News, Office of Narcotics Control Board (ONCB)