Polizei nimmt ein mutmaßliches Mitglied der Hells Angeles fest

Polizei nimmt ein mutmaßliches Mitglied der Hells Angeles fest

Bangkok. Am Samstag konnte die Polizei am internationalen Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok ein mutmaßliches Mitglied der Hells Angeles festnehmen. Die Ermittler, die gegen das organisierte Verbrechen von Motorradbanden im Königreich vorgehen, werden dem Australier und seiner thailändischen Frau den Schmuggel von Drogen vor.

Die Beamten der thailändischen Einwanderungsbehörden nahmen am Samstag den 34-jährigen Luke Joshua Cook und seine 40-jährige thailändische Ehefrau Kanyarat Wedphitak am Bangkoker Flughafen Suvarnabhumi fest. Laut den Angaben der Ermittler sollen die beiden 2015 versucht haben, eine halbe Tonne Crystal Meth nach Thailand zu schmuggeln.

Die Drogen lagerten auf einem Boot, das im Golf von Thailand vor Anker lag. Als das Schmugglerboot von einem Patrouillenboot der Küstenwache entdeckt wurde, warf die Bootsbesatzung die Droge einfach über Bord. Wenig später wurden dann rund 50 Kilogramm der geschmuggelten Drogen an der Südküste von Thailand an Land gespült.

Die Verhaftung von Cook und seiner Frau Kanyarat erfolgte bei einer Ausweitung der Ermittlungen gegen ausländische Motoradbanden in Bangkok und in Pattaya. Dabei gehen die Ermittler laut ihren eigenen Angaben auch gezielt gegen die Mitglieder des Motorradclubs Hells Angeles vor, die für ihr zwielichtiges Nachtleben und ihre kriminellen Netzwerke berüchtigt sind.

Die Polizei hat schon in der letzten Woche und am Sonntag gezielt in Pattaya Razzien auf die Wohnungen und Geschäfte der Motorrad-Bande durchgeführt. Dabei konnten die Drogenfahnder Bargeld, Eigentum, Fahrzeuge und Waffen erbeuten und als Beweismittel sicherstellen.

„Es ist eine große transnationale kriminelle Organisation, deren illegale Operationen gerade in Thailand eskalieren“, sagte Generalmajor Apichat Sirisith gegenüber den Reportern am Dienstag, als die Polizei Cooks Verhaftung enthüllte. Er sagte weiter, dass die bekannte und berüchtigte Bande ihre Wurzeln in den USA haben. Von dort aus breiten sich die Hells Angels in andere Länder aus und gründeten auf der ganzen Welt weitere Motorradclubs.

Die australischen Hells Angels sind berüchtigt für Prostitution, Erpressung, Drogenhandel und Waffenschmuggel und haben ihre Operationen in Südostasien ausgedehnt, da die Behörden sie auf ihrem eigenen heimischen Boden jagen und verfolgen. Ihr Motorradclub in Pattaya sorgte schon Anfang 2015 für Schlagzeilen, als ein australischer Hells Angel-Anführer tot aufgefunden wurde, nachdem er von maskierten Männern entführt und ermordet worden war. Der ThailandTIP hatte im Dezember 2015 über die Entführung und die Ermordung des Hells Angeles berichtet.

Der 28 Jahre alte australische Staatsbürger Antonio Bagnato wurde Anfang des Jahres wegen Mordes an Wayne Schneider zum Tode verurteilt, ein Urteil, das bisher nur noch selten in Thailand gefällt wurde.

Wayne Schneider war einmal auf einer australischen „meistgesuchten“ Liste, weil er vor einem Nachtclub in Sydney einen Türsteher ins Knie erschossen hat. Bagnato war auch ein Verdächtiger in einem Mord in Sydney 2014. Beide sind nach Thailand gezogen und haben beschlossen, in Pattaya zu leben. Cook soll die Flucht von Bagnato nach Kambodscha ermöglicht haben, wo er später verhaftet wurde, berichtete die thailändische Polizei damals.

 

  • Quelle: Coconuts Bangkok