Thailand wird der „ Mülleimer der Welt „, warnen Experten

Thailand wird der „ Mülleimer der Welt „, warnen Experten

Bangkok. Da die Politik der Regierung zur Förderung der Müllverbrennungsindustrie bereits zu Plastikmüllimporten in das Königreich geführt hat, warnen Experten der Abfallwirtschaft und des Umweltschutzes davor, dass Thailand in absehbarer Zeit zum Mülleimer der Welt werden könnte.

Umweltschützer waren ebenfalls vor einem Chaos und sagen, dass die Abfallpolitik der Regierung falsche Entscheidungen fördert. Die Reduktion, die Wiederverwendung und das Recycling sollten an erster Stelle der Politik stehen, sagen die Umweltschützer.

Die thailändische Direktorin Frau Penchom Saetang löste einen „ Ökologischen Alarm „ aus und sagte, dass die jüngsten Tendenzen des Abfallmanagements des Landes der korrekten Abfallbewirtschaftung widerspreche. Der derzeitige Weg der Regierung werde verhindern, dass die Probleme der Abfallwirtschaft richtig gelöst werden. Außerdem führt die Politik der Regierung unbeabsichtigt dazu, dass zusätzlich auch noch Abfälle aus anderen Ländern in Thailand abgeladen werden, sagte sie.

Direktorin Penchom kritisierte die Förderung der Regierung in private Investitionen in kleine Müllverbrennungsanlagen im ganzen Land.

„Abfall zu Energie „ Waste-to-Energy „ ist eine der umweltschädlichsten Methoden sowohl für die Abfallwirtschaft als auch für die Stromerzeugung, da brennender Müll nicht nur giftige Schadstoffe ausstößt, sondern die überschüssige Asche auch sehr gefährlich ist und selbst in einer gesicherten Deponie sehr vorsichtig entsorgt werden muss. Deshalb ist der Bau vieler kleiner Müllverbrennungsanlagen eine sehr schlechte Entscheidung“, sagte Frau Penchom.

„Ich bestreite nicht die Vorteile von Energie aus Abfall, da dies eine der akzeptablen Maßnahmen zur Behandlung von nicht wiederverwertbaren Abfällen ist, aber wir sollten nur wenige große Müllverbrennungsanlagen haben, die ordnungsgemäß mit allen Umweltschutzmaßnahmen ausgestattet sind“, betonte sie weiter.

Sie drückt ihre Besorgnis über die geringe Größe der Müll-Energie-Projekte, die jetzt von der Regierung gefördert werden darin aus, dass es für die Investoren nicht kosteneffektiv sei, teure Umweltschutz-Kontrollsysteme zu installieren.

Die Investoren sind dabei gezwungen, das für den Umweltschutz ausgegebene Geld zu reduzieren, um ihre Investitionen weiter profitabel zu halten, betonte sie.

Gemäß dem fünfjährigen Masterplan für die Abfallwirtschaft müssen lokale Verwaltungsorganisationen ihre Abfälle selber verwalten. Der private Sektor wird jedoch auch ermutigt, in Abfallentsorgungsanlagen zu investieren, wobei in dem Masterplan davon ausgegangen wird, dass sie selber in der Lage sind, die Abfallentsorgung ordnungsgemäß zu überwachen.

Laut ihren weiteren Angaben erfüllen 44 Provinzen die Kriterien und können private Investitionen in Müllverbrennungsanlagen initiieren. Zu diesen Kriterien gehört die Verfügbarkeit einer Einspeiseleistung sowie die Sicherstellung eines Ausgangsmaterials von mindestens 300 Tonnen Müll.

Im Gegensatz dazu verfügen insgesamt 102 Gebiete in 49 Provinzen über Kapazitäten für Investitionen in Müllverbrennungsanlagen. Für die weniger bevölkerten Gebiete, in denen weniger als 50 Tonnen Abfall pro Tag anfallen, wird den Behörden und Anwohnern empfohlen, ihre Abfälle vor Ort in Dünger zu verarbeiten und den übrig gebliebenen Müll in einer örtlichen Deponie zu vergraben.

Ende 2017 berichtete die Abteilung für die Entwicklung und Effizienz alternativer Energien, dass 15 Müllheizkraftwerke – sowohl Biogasanlagen als auch Müllverbrennungsanlagen – betrieben werden und insgesamt 42,82 Megawatt Strom erzeugen. Neun dieser Müllverbrennungsanlagen in Bangkok, Phuket, Samut Prakan, Tak, Saraburi und Khon Kaen sind Müllverbrennungsanlagen, die von privaten Unternehmen betrieben werden.

Der Mangel an Abfalltrennung sei ein weiteres großes Problem, das in Thailand angegangen werden müsse, um eine Müllverbrennungsanlage sicher in Betrieb zu nehmen, sagte Frau Penchom.

Die Müllverbrennungsanlagen in Hat Yai und Phuket verbrennen alle Arten von Müll und erzeugen damit Strom. Allerdings wird hier der Müll nicht getrennt, um die weniger brennbaren Materialien vorher herauszuziehen. Das verursacht ernsthafte Umweltprobleme und schädigt Bäume und Pflanzen, betont sie weiter.

Um eine bessere Verbrennung zu erreichen, wenden sich die Betreiber dieser Anlagen an externe Quellen für Abfälle höherer Qualität und importieren Kunststoffabfälle aus anderen Ländern als Brennstoff, um den Betrieb ihrer Anlagen zu versorgen und ihr Geschäft am Laufen zu halten“, sagte sie.

„Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird Thailand schließlich das Zentrum der Müllentsorgung der Welt sein und nur gefährliche Asche, Krankheiten durch Verschmutzung sowie eine kontaminierte Umwelt für die Thailänder hinterlassen“, warnt Frau Penchom.

Der Kunststoffmüllschmuggel nach Thailand ist bereits im Gange, wie jüngste Medienberichte zeigen, nachdem Beamte am 30. Mai vier Behälter mit Plastikabfall in Laem Chabang Seaport gefunden hatten. Später wurde festgestellt, dass diese Kunststoffabfälle aus 35 Ländern stammten. Der ThailandTIP hatte darüber berichtet.

Penchom drängte die zuständigen Behörden dazu, der Stromerzeugung aus Abfällen den Vorrang einzuräumen und gleichzeitig die Abfälle des Landes korrekt anzugehen. Sie empfiehlt, zunächst die Abfälle zu reduzieren, wiederzuverwenden und zu recyceln, bevor sie die verbleibenden, nicht wiederverwertbaren Abfälle in Energie umwandeln.

 

  • Quelle: The Nation, Thai Visa