Bangkok. Entgegen seiner Erklärung von Juni dieses Jahr, sagte Premierminister Prayuth Chan o-cha auf die Nachfrage nach dem Datum der Krönungszeremonie seiner Majestät Kronprinz Maha Vajiralongkorns, dass seine Majestät der Kronprinz ganz alleine über das Datum seiner Krönung entscheidet.
Bis heute ist die Zeremonie zur Krönung des neuen Königs noch nicht offiziell angekündigt. Das liegt daran, dass die Festlegung eines Termins für die Krönung des neuen Königs ausschließlich eine Angelegenheit des Palastes ist.
Doch der Hinweis, den Thailands Ministerpräsident Prayuth Chan o-cha nach einer wöchentlichen Kabinettssitzung im Juni 2018 machte, ist klar: Die Zeremonie wird den Wahlen vorgezogen. Da allerdings die Vorbereitung zur Krönung Seiner Majestät sehr viel Zeit braucht, wird vermutlich die Parlamentswahl, die für den Februar 2019 geplant war, wohl ein weiteres Mal verschoben werden, vermuten zahlreiche Politiker.
Für die zahlreichen in- und ausländischen Beobachter kommt das allerdings nicht besonders überraschend. In Bangkok war man davon ausgegangen, dass die Wahlen im Februar 2019 nur mit dem Platz eines voll inthronisierten Herrschers über die Bühne gehen würden.
Alles andere könnte Zweifel an den Machtverhältnissen in Thailand aufkommen lassen. Der abermalige Aufschub wird allerdings auch von den Bürgern und den Kritikern der Junta nicht unbemerkt aufgenommen.
In der Parteienlandschaft des Königreiches rumort es von Tag zu Tag immer lauter, berichten auch die thailändischen Medien. Oppositionelle sehen sich in ihrer Annahme bestätigt, dass General Prayuth, der sich 2014 an die Macht putschte, nach wie vor auf Zeit spielt.
Noch immer sind unter seiner Herrschaft alle politischen Versammlungen verboten. Dazu kommt, dass auch die nationalen Medien von der Junta bzw. dem Nationalen Rat für Frieden und Ordnung ( NCPO ) und seinem Führer General Prayuth ans Gängelband genommen wurden. Kritiker der Militär Herrschaft werden nach wie vor strafrechtlich verfolgt.
Der thailändische Regierungschef wird daher auch die Fragen nach der Demokratisierung nicht verbindlich beantworten wollen. Er kann es vermutlich gar nicht: Die neueste Episode der Verzögerung nährt nämlich die These, dass in Thailand ohne Zuspruch des Königs keine wichtigen Entscheide gefällt werden können.
Seit dem Ableben seines Vaters, König Bhumibol, hat der Thronfolger diverse Male auf subtile Art klargemacht, wer hier im Königreich das Sagen hat. Diese Hierarchie wurde erstritten. Nach einem kurzen Machtkampf nach dem Tod von König Bhumibol vor eineinhalb Jahren zog Prayuth vor aller Öffentlichkeit erstmals den Kürzeren: Nicht er bestimmte damals, wann der designierte Thronfolger sein Amt antreten werde und wann die Krönung stattfinden sollte. Dieser wollte zunächst innig trauern und erklärte zu diesem Zeitpunkt, dass er den Termin für seine Krönung nach einer gewissen Trauerzeit selber bekannt geben werde. Seitdem warten alle gespannt auf den Termin der Krönung, der bisher noch immer im Dunkeln liegt.
„ Der Prinz wolle seine Krönung zum König etwas hinausschieben, um zunächst mit dem Land zu trauern „, teilte Putschführer und Regierungschef Prayuth Chan o-Cha damals nach Angaben des Nachrichtenportals „Khaosod“ mit.
„ Er hat seine Ernennung als königlicher Erbe bereits angenommen, aber um Zeit gebeten, um mit seiner Trauer zurechtzukommen und seinen Kummer an der Seite des Volkes in dieser Zeit auszudrücken “, zitierte das Portal aus der Stellungnahme Prayuths. Der Kronprinz wolle einen „ angemessenen Zeitpunkt “ für die Krönung abwarten, hieß es weiter.
“ Sie müssen so lange abwarten, bis wir etwas von Seiner Majestät zum Termin seiner Krönung hören „, sagte Prayuth als Antwort auf die Anfrage eines Reporters im Government House in Bangkok. “ Sie müssen sich noch gedulden und wie wir alle auf einen königlichen Erlass warten „, fügte er weiter hinzu.
Seine Majestät Kronprinz Maha Vajiralongkorn erbte den Thron nach dem Tod seines in Thailand über alles geliebten und verehrten Vaters König Bhumibol im Oktober 2016.
Bevor allerdings offiziell der Beginn seiner Regierungszeit beginnt, muss er noch gekrönt werden. Dabei handelt es sich um eine sehr aufwändige Zeremonie, an der wie üblich zahlreiche Staatsoberhäupter mit Rang und Namen teilnehmen werden.
- Quelle: Khao Sod