Gefangener trickst die Polizei mit einer angeblichen Schlange in seiner Zelle aus

Video – Gefangener trickst die Polizei mit einer angeblichen Schlange in seiner Zelle aus

Ayutthaya. Am Dienstagmorgen konnte ein mutmaßlicher Drogendealer mit einem simplen aber einfachen Trick, aus seiner Zelle im Polizeigewahrsam in Ayutthaya zu fliehen. Der mutmaßliche Drogendealer konnte dabei nicht nur abhauen, sondern vorher sogar noch den diensthabenden Polizeibeamten in seiner vorherigen Zelle einschließen. Der für den Polizeibeamten mehr als peinliche Vorfall wurde von den Sicherheitskameras der Polizei aufgezeichnet und später in den sozialen Netzwerken und auf YouTube veröffentlicht.

Laut den Berichten war Anan Komolwanich, ein mutmaßlicher Drogendealer während einer Razzia von der Polizei gefangen genommen worden. Er wurde dann zur zuständigen Polizeistation Ayutthaya Sena gebracht und dort in einer Zelle eingesperrt.

Die Aufnahmen der Video Überwachung zeigen die Szene, die schon fast einer Farce Komödie gleichkommt. Anan Komolwanich konnte nicht nur seiner Zelle in der Polizeiwache entkommen, sondern sich auch noch zumindest sechs weitere Stunden lang seiner erneuten Festnahme entziehen.

Alles begann damit, als der 23 Jahre alten Anan, der sich wegen angeblichen Drogenhandels in einer Zelle der Polizei befand, gegen 21.30 Uhr den wachhabenden Offizier der Polizeiwache zu sich rief. Dabei erklärte er ihm völlig aufgeregt, dass er eine Schlange gesehen haben will, die sich angeblich in seiner Zelle befand. Der Wachposten, Offizier Ratchada Supawong öffnete daraufhin die Türe und kontrollierte die gesamte Zelle. Allerdings war von einer Schlange weit und breit nichts zu sehen.

Den weiteren Berichten zufolge wiederholte Anan den falschen Alarm mit der angeblichen Schlange in seiner Zelle kurze Zeit später noch dreimal. Als der wachhabende Offizier Herr Ratchada eine vierte Inspektion in der Zelle vornahm, zog Anan den Schlüssel an sich und stürzte aus seiner Zelle. Dann schlug er die Türe hinter sich zu und sperrte die Wache kurzer Hand in seiner Zelle ein.

Anschließend machte sich Anan sofort auf die Flucht und konnte ungehindert die Polizeistation verlassen. Dann machte er sich auf den Weg in ein nahegelegenes Waldgebiet, um sich dort zunächst vor der Polizei zu verstecken.

Nachdem die Beamten der Polizeiwache Ayutthaya Sena ihren eingesperrten Kollegen aus seiner Zelle befreit hatten, machten sie sich sofort auf die Suche nach dem mutmaßlichen flüchtigen Drogendealer. Die Beamten durchkämmten das gesamte Waldgebiet und konnten Anan nach gut sechs Stunden Suche gegen 3 Uhr morgens rund einen Kilometer von der Polizeiwache entfernt aufspüren und erneut festnehmen.

Oberst Wasuthep, der Leiter der Polizeiwache erklärte nach der erneuten Festnahme des Drogendealers, dass Anan nun auch noch vor einer zusätzlichen Anklage wegen der Flucht aus der Haft steht.

Der für die Polizei Station Sena verantwortliche Offizier sagte gegenüber den Medien, dass auch der diensthabende Wachmann mit einer Strafe rechnen muss. Er muss sich gegenüber seiner Vorgesetzten wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsprotokolle der Polizeistation verantworten. Wie hoch seine Strafe ausfällt, wurde in dem Bericht allerdings nicht erwähnt.

„ Dies ist ein Disziplinarverstoß. Es ist sehr klar. Es muss dafür auch Strafe geben “, sagte Oberst Wasuthep Kongklom in einem Interview gegenüber den nationalen Medien. „ Da es jedoch nicht lange dauerte, bis wir den Verdächtigen wieder festnehmen konnten, könnte es gute Gründe dafür geben, die Strafe etwas zu Gunsten des Beamten herabzusetzen. Aber es wird definitiv Strafe geben “, betonte Oberst Wasuthep.

Der Polizei Oberst sagte weiter, dass die Standardprotokolle der Polizei vorschreiben, dass ein Wachmann nicht so einfach in eine Zelle gehen sollte. Der Beamte müsse zunächst sicherstellen, dass der Gefangene nicht aus der Zelle fliehen kann. Der Wachmann hätte dem Gefangenen nur Handschellen anlegen, und ihn an einen der Gitterstäbe der Zelle festbinden müssen, fügte Oberst Wasuthep hinzu.

Gleichzeitig räumte Oberst Wasuthep gegenüber den Medien ein, dass es in letzter Zeit auch noch andere Fluchtwege gab, die auf ein menschliches Versagen zurückzuführen waren.

Wasuthep zitierte dabei einen Vorfall vor sechs Monaten in der Provinz Suphan Buri. Bei dem Vorfall gelang es einem Verdächtigen, die Gitterstäbe einer Zelle mit einem Werkzeug zu entfernen. Das passende Werkzeug dazu hatte ihm seine Frau in einer Brot Dose zukommen lassen. Der Mann konnte ebenfalls aus seiner Zelle im Polizeigewahrsam fliehen.

„ Das Problem ist nicht unsere Ausrüstung, die ist in Ordnung. Das Problem ist ganz einfach, dass die Menschen die von der Polizei vorgeschriebenen Verfahren einfach nicht einhalten “, sagte der Stationsleiter.

 

  • Quelle: Khao Sod