Phrae. Bei einem Gerichtstermin in Phrae wurde dem Gericht mitgeteilt, dass ein thailändischer Bruder einem Mann 50.000 Baht gezahlt habe, um ihm dabei zu helfen, die Ermordung seiner eigenen Schwester und ihren Ehemann, einen reichen schottischen Geschäftsmannes im vergangenen Jahr zu arrangieren.
Es wurde bereits letztes Jahr darüber berichtet, dass der 63 Jahre alte Warut Ratanasajjakit, das Geld und den Nachlass seiner 61-jährigen Schwester Nott Suddaen, und ihres Ehemannes Alan Hogg, der ebenfalls in den Sechzigern war und ursprünglich aus Schottland, in die Hände bekommen wollte.
Warut wandte sich mit 100.000 Baht an die 60-jährige Nachbarin Sima Utphamoon, um den Mord an seiner Schwester und ihrem Ehemann zu begehen. Warut wollte zwar, dass seine Schwester und ihr Ehemann ermordet werden, aber er wollte es nicht selber tun und sich dabei nicht selber die Hände schmutzig machen, berichteten zahlreiche Medien am Freitag in thailändischer Sprache.
Allerdings verlangte die 60 Jahre alte Nachbarin Sima bereits alleine schon 50.000 Baht (zuzüglich 2.000 Baht Reisekosten), um ihn mit zwei Komplizen, die den Mord ausführen sollten, bekannt zu machen. Bei den beiden Komplizen handelt es sich um den 63 Jahre alten Pia Khamsai oder Seuathong und den 24 Jahre alten Kittipong Khamwan oder “ Ai Yai „, stellte das Gericht fest.
Während der Verhandlung stellte das Gericht fest, dass der schottische Geschäftsmann und Ehemann der Schwester, Herr Alan Hogg mit einer Schrotflinte erschossen wurde.
Während der 24-jährige Kittipong seine Schwester Nott festhielt, schlug ihr eigener Bruder sie mit einem Schraubenschlüssel in einer Garage so lange auf den Kopf, bis seine Schwester tot war.
Alle drei halfen dann, die Leichen an einem Ententeich in einer ausgehobenen Grube zu verbergen.
Das Ehepaar lebte auf einem großen und weitläufigen Anwesen im Stil einer Ranch in Phrae, in der nördlichen Provinz in Thailand.
Nach dem Mord an seiner Schwester und ihrem Ehemann nahm der Mörder dann den erst vor kurzem angeschafften weißen Ford Ranger des Ehepaares und verkaufte ihn auf dem Schwarzmarkt. Als der Käufer nach dem Mord und dem Diebstahl erfuhr, dass der Ford Ranger Teil einer Morduntersuchung war, gaben er ihn an die zuständige Polizei zurück.
Laut den Angaben in den Medien war das gestohlene Fahrzeug nur eines von vielen Beweisstücken, durch den die Verschwörung und die beiden Morde aufgedeckt werden konnten. Bereits im September letzten Jahres berichteten die thailändischen Medien, dass Warut schon seit längerer Zeit in eine lange Fehde um Geld mit Herrn Hogg und seiner Frau verwickelt war.
Das Paar hatte vorher schon einige Zeit zusammen in Australien gelebt, bevor es sich in Phrae, in Notts Heimatstadt, niederließ. Hier hatten sich die beiden ein großes Anwesen gekauft und eine große geräumige Villa für ihren Lebensabend errichtet.
Elizabeth Gray – vermutlich die Tochter von Herrn Hogg – und zwei weitere Verwandte aus Großbritannien waren persönlich vor Gericht erschienen, um sich die Verhandlung und das anschließende Urteil des Gerichts anzuhören.
Wie die thailändischen Medien weiter berichteten, soll die Tochter von Herrn Hogg 644.255 Baht an Bestattungs- und Reisekosten erhalten haben.
Warut, Pia und Kittipong wurden von dem Gericht in Phrae zum Tode verurteilt. Für seine Hilfe bei den Ermittlungen wurde Sima zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt.
Wie die Presse weiter berichtet, soll die Familie der Ermordeten mit dem Urteil des Gerichts zufrieden sein.
Oberrichter Sunet Satha sagte, dies sei ein hochkarätiger Fall, in dem ein Ausländer verwickelt sei. Daher seien die von dem Gericht verhängten schweren Strafen durchaus gerechtfertigt.
- Quelle: Thai Visa