Bangkok. Jetzt ermittelt die Nationale Antikorruptionskommission (NACC) schon in den eigenen Reihen und hat dabei empfohlen, ihren stellvertretenden Generalsekretär Prayat Puangjumpa als ungewöhnlich reich anzuklagen.
Laut Warawit Sukboon, dem Generalsekretär der NACC, wurde Prayat von der Anti-Graft Behörde als ungewöhnlich reich eingestuft, da sich herausgestellt hat, dass zu seinem Besitz auch ein Stadthauses in der Londoner Innenstadt gehört. Laut den weiteren Ermittlungen soll der Wert des Gebäudes alleine schon rund 4,5 Millionen Pfund (168 Millionen Baht) betragen.
Die Nationale Antikorruptionskommission beschuldigte Herrn Prayat, sein Vermögen verschwiegen zu haben, indem er es aus seiner Pflichterklärung an die NACC offensichtlich ausgeschlossen hatte. Das nicht angemeldete Vermögen in der Londoner Innenstadt wurde von der Frau von Herrn Prayat, Thanipa, gehalten, berichtet die Bangkok Post.
Die NACC teilte das Vermögen in sechs Posten auf, von denen vier im Ausland lagen. Zwei in Thailand gehaltene Vermögenswerte waren ein Bankkonto der Kasikorn Bank mit 10.000 Baht und 20.000 Aktien der Palm Biz Corporation mit einem Wert von rund zwei Millionen Baht.
Bei den vier Auslandsaktiva handelt es sich um drei Bankkonten in der Filiale der Bangkok Bank in London mit einem Gesamtbetrag von 237.959,46 GBP (etwa 10 Millionen Baht) und ein Stadthaus in der Kensington High Street in London mit einem geschätzten Wert von 4,5 Millionen GBP.
Herr Warawit sagte am Donnerstag gegenüber den Medien, die NACC habe festgestellt, dass 89 Einzahlungen auf das Bankkonto der Kasikorn Bank vorgenommen wurden, bevor Herr Prayat seine Vermögenserklärung am 4. Januar 2017 bei der Kommission einreichte. Danach gingen weitere 88 Einzahlungen auf das Konto. Das NACC wurde später vom Amt für Geldwäschebekämpfung darüber informiert, dass sie es für unregelmäßige Finanztransaktionen von Frau Thanipa hielten.
Daraufhin wurde die NACC zum ersten Mal misstrauisch. Die Nationale Antikorruptionskommission gibt zu bedenken, dass ihr stellvertretender Chef Herr Prayat möglicherweise seine Vermögenswerte oder seine Verbindlichkeiten versteckt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass er schlicht und einfach eine falsche Vermögenserklärung eingereicht hat.
Herr Prayat berief sich bei seiner Aussage auf ein Missverständnis und erklärte, dass er seine Vermögenserklärung nach der Abgabe im Jahr 2017 im vergangenen Jahr erneut eingereicht habe, und dabei natürlich nicht die Absicht gehabt hat, sein Vermögen zu verbergen.
Herr Warawit sagte, Herr Prayat sei eingeladen, auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu antworten. Herr Prayat bestritt jedoch, diese Chance erhalten zu haben. Nach der Prüfung des Falls entschied die NACC, dass genügend Gründe für den Versuch der Verheimlichung von Vermögenswerten vorlagen, und empfahl daher, ihren eigenen stellvertretenden Chef anzuklagen.
- Quelle: Bangkok Post