Ein führender Arzt in Thailand hat die thailändischen Behörden aufgefordert, die Öffnung des Landes für den Tourismus zu bremsen

Ein Arzt hat die thailändischen Behörden aufgefordert, die Öffnung des Landes für den Tourismus zu bremsen, um eine mögliche Katastrophe zu vermeiden

BANGKOK. Dr. Thira Woratanarat, die Leiterin der medizinischen Fakultät des Chulalongkorn Universitätskrankenhauses sagte, dass das Land mindestens sechs Monate warten sollte, bevor wieder Touristen ins Land gelassen werde, um eine mögliche Katastrophe zu vermeiden.

In den letzten Tagen haben sich der Minister für Tourismus und Sport und der vorsichtigere Premierminister Prayuth Chan o-cha über die Pläne zur Eröffnung Thailands gestritten.

Pipat Ratchakitprakarn vom Ministerium für Tourismus und Sport hat zusammen mit anderen Ministerien seine Pläne für das „Phuket-Modell“ vorangetrieben.

Premierminister Prayuth Chan o-cha, der sich bewusst ist, dass der Ruf seiner Regierung auf dem Spiel steht, hat bereits seine vorsichtige Besorgnis geäußert.

In den Mix geraten dabei die dringende Notwendigkeit, die Wirtschaft Thailands wieder anzukurbeln, sowie die Akzeptanz, dass der Tourismussektor einen großen Teil davon ausmacht.

Weiterhin ist den beiden wohl klar, dass der thailändische Inlandstourismus die große Lücke, die durch die Abwesenheit von Ausländern entstanden ist, nicht schließen kann und auch nicht wird.

Dr. Thiras Kommentare werden dabei das Feuer wahrscheinlich nur noch weiter schüren, berichten die thailändischen Medien.

Er sagte auf seiner persönlichen Facebook Seite am Donnerstag (27. August) dass es weltweit weitere 370.000 Coronavirus-Fälle und mehr als 6.000 Todesfälle an einem einzigen Tag gab. Er sagte, es gab tausend Todesfälle in den USA, 47.000 neue Fälle in Brasilien und weitere rund 1.000 Todesfälle pro Tag in Indien.

Er sagte auch, dass die Thailänder die Situation in der Außenwelt betrachten und dabei verstehen müssen, dass die Öffnung der Wirtschaft durch die Aufnahme einer großen Anzahl ausländischer Touristen zu diesem Zeitpunkt eine potenzielle Katastrophe sein könnte.

Trotz aller Gesundheitsmaßnahmen würden noch immer einige infizierte Ausländer durch das Netz rutschen, sagte er.

Er sagte, wenn Thailand 100.000 Touristen zulasse, sei es wahrscheinlich, dass 500 von ihnen mit dem Virus infiziert würden.

Er rechnete damit, dass von diesen 500 infizierten Personen 65 Menschen durch das Netz rutschen würden, das dann möglicherweise auch die Menschen in Thailand infiziert.

Er mahnte zur Vorsicht und riet dabei, noch weitere sechs Monate zu warten, bevor er das Land wieder für die ausländischen Touristen öffnet.

Dies würde ganz klar bedeuten, dass die Hochsaison 2020/21 ausgelöscht würde, unabhängig davon, ob man glaubt, dass Touristen tatsächlich überhaupt kommen wollen oder nicht, bemerkt Thaivisa.

In einem thailändischen Bericht der Thai PBS World wurden die Probleme umrissen, die für Thailand ein dringendes Dilemma darstellen. Kritiker befürchten sogar, dass dies sogar noch eine Untertreibung sein könnte.

 

  • Quelle: Thai PBS World