Chinesische Impfstoffe gegen in Indien vorkommende Covid-19 Varianten wirksam

Chinesische Impfstoffe gegen in Indien vorkommende Covid-19 Varianten wirksam

Untersuchungen zeigen, dass Chinas inaktivierte Impfstoffe gegen die erstmals in Indien vorkommende Variante des Coronavirus wirksam sind, sagte Shao Yiming, ein Experte am chinesischen Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten.

Herr Shao sagte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (20. Mai), dass chinesische Forscher bereits mit der Forschung begonnen und Daten über die in Indien entdeckte neue Variante gesammelt haben. Experten gehen im Moment davon aus, dass die in Indien entdeckte Covid-19 Variante ansteckender ist als das ursprüngliche Virus.

Die vorläufigen Untersuchungen legen nahe, dass die derzeit inaktivierten Impfstoffe immer noch gegen die mutierte Variante aus Indien wirken, sagte er.

Das neuartige Coronavirus, das COVID-19 verursacht, mutiert ständig, und selbst wenn eine neu auftretende mutierte Variante über die Schutzwirkung der vorhandenen Impfstoffe hinausgeht, kann China schnell darauf reagieren, da der Produktionsprozess ausgereift genug ist und keine großen Änderungen erfordert um einen neuen Impfstoff gegen die Mutation zu produzieren, sagte er.

Die zuerst in Indien nachgewiesene Virus-Mutation B.1.617 wurde vor gut einer Woche von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestuft. „Es liegen Informationen vor, die auf eine erhöhte Übertragbarkeit hinweisen“, begründete die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove die Entscheidung.

Dies müsse jedoch noch weiter erforscht werden, fügte sie hinzu.

Bislang hatte die UN-Behörde in Genf nur die sogenannten britischen, südafrikanischen und brasilianischen Mutationen als „besorgniserregende Varianten“ bezeichnet.

Die Einstufung als „besorgniserregend“ erlaubt laut dem Robert Koch Institut (RKI) eine verstärkte Überwachung, „beispielsweise durch gezielte PCR-Untersuchung und Gesamtgenomsequenzierung im Rahmen der Coronavirus-Surveillanceverordnung (CorSurV)“. Die indische Variante zeichnet sich laut RKI durch Mutationen aus, die mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht werden.

Indiens Corona-Krise erreicht die ländlichen Regionen, die kaum über eine nennenswerte medizinische Versorgung verfügen. Die Viruswelle im ländlichen Indien: „Die Leute sterben, überall herrscht Angst“. Einige Dorfkliniken mussten bereits schließen.

Am Mittwoch meldete das Land mit 4529 neuen Todesfällen an einem Tag einen traurigen Höchststand.

Die Corona-Pandemie in Indien hat die Gesundheitsversorgung in den Städten und Metropolen bereits zum Kollaps gebracht, doch das Virus verschont diesmal auch nicht die Dörfer, die von der ersten Infektionswelle 2020 kaum berührt waren. Infektions- und auch Todesraten sind diesmal auch in den ländlichen Gebieten hoch, berichten die lokalen Medien.

Am Ufer des Ganges in Uttar Pradesh werden seit Wochen täglich Dutzende Leichen von Menschen angeschwemmt, die nach Ansicht der Behörden an der Virusinfektion gestorben waren und deren Angehörige kein Geld für eine Feuerbestattung hatten.

Zahlen spiegeln nicht die wirkliche Situation wider

Die Zahl der Neuinfektionen in Indien liegt den zweiten Tag in Folge unter 300.000, doch die Daten spiegeln kaum die wirkliche Situation wider. Denn auf dem Lande gibt es kaum Ärzte und Ärztinnen, Kliniken oder Corona-Tests. Wie viele Menschen in den Dörfern eine Covid-19 Infektion haben oder an der Krankheit sterben, weiß niemand genau, und die indische Regierung hat wenig Interesse an den echten Zahlen.

In der vergangenen Woche trat Indiens Topvirologe und Regierungsberater Shahid Jameel zurück, ohne einen Grund für seinen Schritt zu nennen. Es wird allgemein vermutet, dass Jameels Kritik am Corona Krisenmanagement Indiens Premierminister Narendra Modi nicht erfreut hat. Der Virologe bemängelte auch die Unzuverlässigkeit der offiziellen Statistik.

 

  • Quelle: The Nation Thailand, China Daily