Nakhon Pathom. Thailands zentrales Jugend- und Familiengericht ordnete gestern (Donnerstag) die Freilassung der 15-jährigen „Yok“ nach 51 Tagen Haft im Untersuchungsgefängnis Baan Pranee in der Provinz Nakhon Pathom unter dem Vorwurf der Majestätsbeleidigung an.
Mit der Anordnung ihrer Freilassung lehnte das Gericht den Antrag der Polizei ab, sie in Gewahrsam zu behalten, mit der Begründung, dass die Behauptung der Polizei, sie warte auf die Bestätigung, ob mit der Strafverfolgung begonnen werden soll, eine interne Angelegenheit sei und keine weitere Inhaftierung rechtfertige.
Yok, die eine renommierte Schule in Bangkok besucht, ist die jüngste thailändische Staatsbürgerin, die jemals wegen Majestätsbeleidigung verhaftet wurde. Zum Zeitpunkt ihrer Festnahme war sie erst 14 Jahre alt.
Grundlage hierfür war eine gegen sie von Anon Klinkaew, einem Mitglied einer royalistischen Gruppe, eingereichten Beschwerde wegen der Sprühmalerei einer Botschaft gegen das Majestätsbeleidigungsgesetz und eines anarchistischen Schildes an der Wand des Großen Palastes.
Nach ihrer gestrigen Freilassung teilte Yok den Medien mit, dass sie 51 Tage im Untersuchungsgefängnis verschwendet habe, und fragte sich, ob sie eine solche Inhaftierung verdiene, die ihr körperlich und geistig schadet und gegen die Grundsätze der Menschenrechte verstoße.
Yoks Inhaftierung war Gegenstand einer Online Kampagne und Protesten von Menschenrechts- und Anti-Establishment Gruppen, die ihre Freilassung forderten.
Letzte Woche wurden neun „Talugas“ Demonstranten, darunter zwei ehemalige Hungerstreikende, Tantawan Tuatulanon und Orawan Phuphong, verhaftet, nachdem sie auf der Polizeistation Samran Rat randalierten, nachdem die Polizei eine zusätzliche Anklage wegen Verletzung einer archäologischen Stätte gegen Yok erhoben hatte.
- Quelle: Thai PBS World