BANGKOK. Eine Mutter griff ein, nachdem sie miterlebt hatte, wie ihr Kind in der Schule gemobbt wurde, und entschied sich schließlich, das Kind in eine andere Klasse zu versetzen. Obwohl sie Hilfe bei den Lehrern suchte, verbesserte sich die Situation nicht, was die anhaltenden Bedenken hinsichtlich Mobbing in Bildungseinrichtungen unterstreicht.
Kinder, insbesondere im Kindergarten, benötigen die aufmerksame Aufsicht von Eltern und Lehrern. Da es ihnen an Selbstverteidigungsfähigkeiten mangelt, werden kleine Kinder oft zur Zielscheibe von Leuten, die sich auf ihre Kosten amüsieren wollen.
Ein Bericht auf einer vietnamesischen Nachrichtenseite lenkte kürzlich die öffentliche Aufmerksamkeit auf einen beunruhigenden Vorfall, in den ein kleiner Junge verwickelt war. Dieses Kind, das ein grünes Hemd und eine schwarze Hose trug, wurde von einem Klassenkameraden, der ein grünes Hemd und eine orangefarbene Hose trug, schikaniert, was weitverbreitetes Mitgefühl und Besorgnis hervorrief.
Der Vorfall ereignete sich, als der Junge in der schwarzen Hose auf dem Boden des Klassenzimmers saß und Karten spielte. Das andere Kind drehte ihm nicht nur den Rücken zu und trat ihm ins Gesicht, sondern setzte sich auch auf seinen Nacken und stieß ihn zu Boden.
Der gemobbte Junge wehrte sich nicht, sondern ließ die Qualen weitergehen. Seine Mutter, die den Vorfall auf Video festgehalten hatte, drückte ihr Bedauern darüber aus, dass sie Zeugin wurde, wie ihr Sohn auf diese Weise schikaniert wurde.
„Ich weiß, dass ich meinem Sohn beibringen muss, auf ein solches Verhalten zu reagieren, aber dieser Klassenkamerad schikaniert ihn immer noch gern. Auch nachdem ich den Lehrer um Hilfe gebeten hatte, änderte sich nichts. Deshalb habe ich beschlossen, meinen Sohn in eine andere Klasse zu versetzen und ihn dort weiter zu unterrichten.“
Der Vorfall löste bei vielen einen Sturm der Empörung aus, der das Mobbingverhalten verurteilte. Gleichzeitig betonten andere, wie wichtig es sei, Kindern beizubringen, sich zu verteidigen und effektiv auf Mobbing zu reagieren.
Mobbing im Kindergarten ist keine Seltenheit. Wenn Eltern nicht sofort eingreifen, können Kinder sowohl körperlich als auch seelisch Schaden erleiden. Das Dilemma bleibt, ob es in solchen Fällen die beste Lösung ist, einem Kind beizubringen, sich zu wehren oder sich zu unterwerfen, berichtete Sanook.

Experten haben drei verschiedene Ansätze von Eltern im Umgang mit Mobbing in der Schule identifiziert:
Der erste Ansatz besteht darin, Kindern beizubringen, sich zu ergeben. Eltern, die dieser Philosophie folgen, lehren ihre Kinder täglich, harmonisch zu leben und den Klassenkameraden nachzugeben. Wenn einem Kind Schaden zugefügt wird, wird dies oft als bloßes Spiel abgetan, ohne dass es einer Vergeltung bedarf oder es als Mobbing anerkannt wird.
Psychologen warnen, dass diese Methode dazu führen könne, dass Kinder schüchtern und unsicher werden und das Mobbing ihren Eltern nicht mehr melden wollen, weil sie glauben, dass sie es als Kinderspiel abtun.
Der zweite Ansatz befürwortet, dass Kinder sich rächen, wenn ihnen Schaden zugefügt wird. Sich zu verteidigen ist zwar nicht grundsätzlich falsch, aber unklare Erklärungen der Eltern darüber, was Selbstverteidigung und was Vergeltung ist, können dazu führen, dass Kinder denken, Vergeltung sei immer gerechtfertigt.
Dies kann letztendlich dazu führen, dass sie statt verbaler Kommunikation auf körperliche Handlungen zurückgreifen, was friedliche Interaktionen mit zunehmendem Alter erschwert.
Der dritte Ansatz rät Kindern, sich zu schützen, ohne sich zu rächen.
„Wenn dich jemand verletzt, schütze dich, aber übe keine Vergeltung. Du könntest laut weinen, schreien oder weglaufen, um die Aufmerksamkeit von Lehrern oder Erwachsenen zu erregen oder die Menschen um dich herum um Hilfe zu bitten. Sie werden dich beschützen, und so kannst du dich selbst schützen.“
Ein solches Verhalten hilft Kindern nicht nur, sich selbst zu schützen, sondern schärft auch ihr Bewusstsein für den Widerstand gegen Mobbing. Es fördert die Entwicklung einer Persönlichkeit, die weder schwach noch übermäßig aggressiv ist. Aus diesen Gründen empfehlen Experten diesen Ansatz als den wirksamsten, wenn Kinder von Gleichaltrigen verletzt werden.
- Quelle: The Thaiger