BANGKOK. In einem weiteren Schritt erklärte die Pheu Thai Partei am Sonntag ihre Absicht, das Verwaltungsrecht anzuwenden, um die finanzielle Strafe für die ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra im Zusammenhang mit dem umstrittenen Reispfandprogramm zu kürzen.
Parteisprecher Danuporn Punnakan kündigte an, dass die Pheu Thai Partei das Oberste Verwaltungsgericht anrufen werde, um die hohe Summe von 10,028 Milliarden Baht, die Yingluck zahlen muss, zu überdenken. Trotz eines endgültigen Urteils hofft die Pheu Thai Partei, dass ihre Initiative einen Teil der Kosten für Yingluck einsparen wird.
Unter Berufung auf Artikel 75 des 1999 in Kraft getretenen Verwaltungsgesetzes plant die Pheu Thai Partei, neue Beweise vorzulegen und behauptet, diese könnten zu einem anderen Urteil führen.
Der Hauptbeweis dreht sich um den Verkauf von 18,9 Millionen Tonnen Reis nach dem Gerichtsverfahren, was möglicherweise die Schadensbewertung verändert. „Wir werden Artikel 75 als neuen Rechtsweg für sie nutzen“, fügte Danuporn hinzu und hofft, dass diese Reisverkäufe den wahrgenommenen finanziellen Schaden und damit Yinglucks finanzielle Belastung verringern könnten.
Zuvor war Yingluck dafür verantwortlich gemacht worden, dass sie es versäumt hatte, einen gefälschten Reisvertrag zwischen den Regierungen zu kündigen, der den thailändischen Staat finanziell auslaugte.
Der Oberste Gerichtshof fordert sie derzeit auf, die Hälfte des gesamten Schadenersatzes in Höhe von 20,057 Milliarden Baht zu zahlen. Für die Pheu Thai ist das Reisspendenprogramm nicht nur eine politische Maßnahme, sondern eine tragende Säule für Yinglucks Wahlsieg 2011 und ein Versuch, die Bauerngemeinschaft zu unterstützen. Ihrer Ansicht nach sollte dieser Plan überdacht werden.
Inmitten dieser juristischen Auseinandersetzungen bleibt die Pheu Thai-Partei bei ihrer Überzeugung, dass Yingluck nach dem Putsch von der nachfolgenden Regierung gezielt ins Visier genommen wurde.

Danuporn behauptet, man habe ein beschleunigtes Verfahren gegen sie eingesetzt und die Reis-Kontroverse als Rechtfertigung für den putschgetriebenen Machtkampf genutzt. Um die Aufmerksamkeit auszugleichen, unterstützt die Pheu Thai Partei gleichzeitig einen Amnestieentwurf für Angeklagte wegen Majestätsbeleidigung. Die parlamentarische Debatte ist für den 9. Juli geplant.
Im Wesentlichen bieten die neuen Beweise und Rechtswege einen Hoffnungsschimmer für Yingluck, da die Pheu Thai-Partei eine mögliche Erleichterung der hohen Strafen anstrebt und gleichzeitig versucht, das zu korrigieren, was sie als politische Ungerechtigkeiten empfindet.
- Quelle: ASEAN Now, The Nation Thailand