BANGKOK. Thailands Cannabisindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel: Neue Vorschriften drohen die Schließung von rund 12.000 Cannabis-Blütenläden. Das Ministerium für Traditionelle und Alternative Medizin (DTAM) des Landes hat strenge Vorschriften erlassen, die medizinisches Fachpersonal zur Überwachung des Cannabisverkaufs verpflichten. Diese Änderungen sollen bis Jahresende in Kraft treten.
Dr. Somruek Chungsaman, Generaldirektor der DTAM, kündigte diese umfassenden Reformen am 30. Juni 2025 an. Die bevorstehende abteilungsinterne Bekanntmachung wird ein strengeres Rezeptformular einführen, das die Anwesenheit bestimmter medizinischer Fachkräfte aus Bereichen wie Allgemeinmedizin, Traditioneller Thailändischer Medizin, Zahnmedizin und anderen erfordert. Die Fachkräfte müssen ihre Lizenznummern auf allen Rezepten angeben.
Patientenrezepte müssen detailliert sein und Name, Alter, Nationalität und Diagnose enthalten. Die Dosierung ist auf einen 30-Tage-Vorrat beschränkt. Ursprünglich wurden 15 Erkrankungen festgelegt, diese wurden jedoch durch fachspezifische Richtlinien ersetzt. Derzeit haben nur der Ärzterat und die Traditionelle Thailändische Medizin Richtlinien festgelegt, sodass die Praxen für Cannabisrezepte auf diese Ärzte angewiesen sind.

Ein Mitarbeiter bereitet in einem Cannabis-Shop in Bangkok, Thailand, am Freitag, den 27. Juni 2025, eine Marihuana-Blüte für einen Kunden vor, nachdem Thailand den Verkauf von Cannabis an Personen ohne Rezept verboten hat. (AP Photo/Sakchai Lalit)
Moderne medizinische Richtlinien erlauben derzeit den Cannabiskonsum bei Epilepsie, Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Krebsbehandlung, neuropathischen Schmerzen und Muskelspastik. Die traditionelle thailändische Medizin behandelt Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und krebsbedingte Schmerzen.
Dr. Somruek betonte, dass die Einhaltung der Vorschriften von entscheidender Bedeutung sei. Die Geschäfte müssten über entsprechende Betriebsgenehmigungen verfügen und sich strikt an die medizinischen Richtlinien halten. Das Rauchen von Cannabis vor Ort sei verboten, und der Verkauf sei nur mit einem gültigen Rezept eines qualifizierten Arztes möglich.
Die Branche befindet sich an einem kritischen Punkt. Ladenbesitzer müssen sich schnell anpassen und das notwendige medizinische Personal und die erforderlichen Lizenzen beschaffen, um sich in diesem regulatorischen Umfeld zurechtzufinden. Andernfalls könnte es zu einer massiven Schließungswelle kommen, die den Markt völlig umgestalten würde.
Diese regulatorische Überarbeitung betrifft nicht nur Unternehmen, sondern auch Patienten und Konsumenten, die nun verifizierte Rezepte für den Zugang benötigen. Die Änderungen signalisieren die Absicht der Regierung, die Kontrolle über den Cannabiskonsum zu verschärfen und dabei die medizinische Überwachung und den regulierten Vertrieb zu betonen.
Im weiteren Jahresverlauf wird sich der Fokus darauf richten, wie schnell sich Geschäfte an diese Vorschriften anpassen können und welche weiteren Auswirkungen dies auf den thailändischen Cannabismarkt hat. Angesichts der bevorstehenden erheblichen Hürden bemühen sich die Beteiligten, sich an den neuen Rechtsrahmen anzupassen, um flächendeckende Schließungen zu vermeiden.
- Quelle: ASEAN Now, The Nation Thailand