BANGKOK. Thailand steht vor großen klimatischen Herausforderungen: Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren treten immer häufiger auf. Das Panel „Vom Klimawandel zur Katastrophe“ auf der Sustainability Expo 2025 betonte, dass diese Phänomene heute grundlegende Probleme darstellen, die dringend angegangen werden müssen. Experten aus verschiedenen Bereichen diskutierten, wie die Anfälligkeit des Landes zu weitreichenden Auswirkungen führt.
Thailand belegt im Globalen Klimarisikoindex den neunten Platz. Aufgrund seiner ausgedehnten Küstenlinie ist das Land besonders anfällig für Klimaextreme. Pavich Kasavawong vom Ministerium für Klimawandel und Umwelt wies auf die möglichen wirtschaftlichen Folgen hin und verwies auf die Überschwemmungen im Jahr 2011, die 1,44 Billionen Baht kosteten und die Industrie sowie die globalen Lieferketten erheblich beeinträchtigten.
Die globalen Temperaturen sind seit der industriellen Revolution um 1,75 °C gestiegen und nähern sich der kritischen 2-°C-Grenze des Pariser Abkommens. Prof. Dr. Pisut Painmanakul von BiOST warnte vor kaskadierenden Krisen, bei denen Ereignisse wie Waldbrände die Erwärmung durch die Freisetzung von Treibhausgasen verschärfen. Er wies darauf hin, dass die Waldbrände in Kalifornien einst so viel Kohlenstoff freisetzten wie Thailand und Großbritannien jährlich. Auch das Risiko schmelzenden Permafrosts und der damit verbundenen Freisetzung uralter Krankheitserreger wurde erwähnt.
Eine ungebremste Erwärmung könnte den Meeresspiegel bis 2050 deutlich ansteigen lassen und damit Bangkok und Samut Prakan gefährden. Da diese Gebiete nur 1,5 Meter über dem Meeresspiegel liegen, droht Millionen von Menschen die Vertreibung. Die Weltbank zählt Bangkok zu den zehn Städten mit dem höchsten Risiko klimabedingter Überschwemmungen und unterstreicht damit den dringenden Handlungsbedarf.

Experten betonen, wie wichtig es ist, die Klimakompetenz zu verbessern, um ein breites Verständnis für die Auswirkungen des Klimawandels zu gewährleisten. Prof. Dr. Pisut weist darauf hin, dass jeder, auch Straßenhändler, dieses Bewusstsein brauchen. Ganigar Chen vom National Science Museum betonte den Zusammenhang zwischen Klimaproblemen und Ernährungssicherheit und verwies auf geringere Erträge in Nordthailand aufgrund von Niederschlagsrückgang und verminderter Bestäubung.
Thailand gibt jährlich Hunderte Milliarden Baht für Katastrophenhilfe aus, investiert aber nicht ausreichend in Prävention. Experten empfehlen, die Mittel in Innovation, nachhaltige Stadtplanung und naturbasierte Lösungen umzuschichten, um Verluste zu mindern und die Widerstandsfähigkeit für die Zukunft zu stärken.
Die wichtigsten Erkenntnisse
- Die Klimarisiken in Thailand führen zu schwerwiegenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen.
- Die zukünftige Erwärmung könnte den Meeresspiegel erheblich ansteigen lassen und Großstädte gefährden.
- Experten plädieren für eine verbesserte Klimakompetenz und strategische Investitionen.
- Quelle: ASEAN Now, Thai PBS World