CHIANG RAI. Der thailändische politische Aktivist Mongkol Thirakhot wurde vom Obersten Gerichtshof Thailands wegen Verstoßes gegen das Majestätsbeleidigungsgesetz und das Computerstrafgesetz zu 46 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil, das am 11. Dezember vor dem Provinzgericht Chiang Rai verkündet wurde, basiert auf 27 Facebook-Beiträgen aus dem Frühjahr 2021, die als beleidigend gegenüber der Monarchie eingestuft wurden.
Mongkol, ein ehemaliger Kleiderverkäufer und heutiger Aktivist, war zuvor vom Berufungsgericht der Region 5 zu 50 Jahren Haft verurteilt worden und verbrachte daraufhin 694 Tage in Untersuchungshaft. Seine Verhaftung erfolgte im Anschluss an einen Hungerstreik, mit dem er das Recht auf Kaution für politische Gefangene forderte. Später vereinigte das Gericht zwei Verfahren im Zusammenhang mit seinen Online-Posts.
Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und wurde per Kamera übertragen. Mongkol gab zwar zu, die Inhalte veröffentlicht zu haben, behauptete aber, diese verstießen nicht gegen das Gesetz. Die Behörden verurteilten ihn gemäß Paragraf 112, einem Gesetz, das wegen seiner strengen Einschränkungen der Meinungsfreiheit häufig kritisiert wird.
Kritiker, darunter Amnesty International Thailand, argumentieren, dass dieser Fall exemplarisch für grundsätzliche Probleme bei der Durchsetzung der Gesetze zur Meinungsfreiheit in Thailand steht. Sie heben Bedenken hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit der Strafen und ihrer Vereinbarkeit mit internationalen Menschenrechtsstandards hervor, insbesondere die lange Haftdauer, die gegen den Grundsatz der Unschuldsvermutung verstößt.
Menschenrechtsgruppen fordern Thailand auf, Gesetze zu reformieren, die als Unterdrückung friedlicher Meinungsäußerung wahrgenommen werden, und die harten Strafen für gewaltlose Handlungen abzuschaffen. Sie setzen sich außerdem für einen garantierten Zugang zu Kaution in Fällen ein, die Grundrechte betreffen.

Mit Blick auf die Zukunft werden Rechtsexperten und Aktivisten die thailändischen Behörden voraussichtlich weiterhin drängen, die Bestimmungen zur Meinungsfreiheit zu überprüfen und zu reformieren. Die Verurteilung eines weiteren prominenten Mannes, Arnon Nampa, unterstreicht laut „The Thaiger“ die anhaltenden Spannungen um Thailands Rechtsauffassung zu monarchiebezogenen Äußerungen.
Wichtigste Erkenntnisse
- Mongkol Thirakhot wurde wegen Beiträgen in sozialen Medien zu 46 Jahren Haft verurteilt.
- Der Fall verdeutlicht die anhaltenden Debatten um die Gesetze zur Meinungsfreiheit in Thailand.
- Aktivisten fordern Gesetzesreformen und eine bessere Angleichung an internationale Menschenrechtsstandards.
- Quelle: ASEAN Now, The Thaiger