BANGKOK. Der thailändische Baht erlebt seinen stärksten Anstieg seit 26 Jahren und erreicht ein Niveau, das zuletzt während der asiatischen Finanzkrise 1998 verzeichnet wurde. Dieser Aufschwung hat Thailands Erholung im Tourismus- und Exportsektor gebremst, berichtet Bloomberg News.
Während der Anstieg des Baht teilweise auf die Schwäche des US-Dollars im Vorfeld der erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank zurückzuführen ist, hat seine unerwartete Aufwertung gegenüber wichtigen Handelswährungen die Wettbewerbsfähigkeit thailändischer Produkte im Ausland eingeschränkt.
Handelsminister Pichai Naripthaphan und der stellvertretende Finanzminister Paophum Rojanasakul forderten die Bank of Thailand (BOT) auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den rasanten Anstieg des Baht einzudämmen und die Wechselkursvolatilität in den Griff zu bekommen.
Kriengkrai Thiennukul, Vorsitzender des Verbands der thailändischen Industrie (FTI), stellte fest, dass die starke Währung die Produktionskosten in die Höhe getrieben und den Zustrom billiger Importe aus China verschlimmert habe. „Wir brauchen einen stabilen Baht und Hilfe bei der Bewältigung der Finanzkosten“, betonte Kriengkrai.
Während der Anstieg des Baht teilweise auf die Schwäche des US-Dollars im Vorfeld der erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank zurückzuführen ist, hat seine unerwartete Aufwertung gegenüber wichtigen Handelswährungen die Wettbewerbsfähigkeit thailändischer Produkte im Ausland eingeschränkt.
Paophum fügte hinzu, dass es für den Baht von entscheidender Bedeutung sei, „weder zu stark noch zu schwach, sondern vor allem stabil“ zu bleiben.
Trotz des anhaltenden Wachstums im Tourismus könnte der stärkere Baht die Kaufkraft der Touristen verringern, was sich insbesondere auf Einkäufe und Unterkünfte auswirken würde. Surawat Akaraworamat, Vizepräsident des thailändischen Tourismusverbands, wies darauf hin, dass der höhere Wechselkurs Waren und Dienstleistungen für ausländische Touristen teurer erscheinen lasse.
Die Stärke des Baht könnte Thailand auch daran hindern, seine Tourismusziele für dieses Jahr zu erreichen. Dies stellt eine neue Herausforderung für Premierministerin Paetongtarn Shinawatra dar, der sich darauf konzentriert, die Wirtschaft anzukurbeln und die Lebenshaltungskosten zu senken, da Thailand im Vergleich zu anderen ASEAN-Ländern langsamer wächst. Sowohl der Tourismus als auch die Exporte sind wichtige Wirtschaftsmotoren, berichtete The Nation.
Die BOT hat ihre Besorgnis über starke Währungsschwankungen zum Ausdruck gebracht. Der Baht hat in den letzten drei Monaten gegenüber dem US-Dollar um 9,14 Prozent aufgewertet, was deutlich über dem Jahresdurchschnitt von 7,96 Prozent liegt. Diese Volatilität hat den Exportsektor zusätzlich unter Druck gesetzt.
Die BOT hat sich verpflichtet, einzugreifen, um den Baht zu stabilisieren und weiteren Schaden für die Wirtschaft abzumildern. Nattaporn Triratanasirikul, stellvertretender Geschäftsführer des Kasikorn Research Center, merkte an, dass die anhaltende Stärke der Währung ein zentrales Thema der Sitzung des geldpolitischen Ausschusses der BOT am 16. Oktober sein wird.
- Quelle: The Nation Thailand, TTG Asia, Thai Rath