BANGKOK. Thailand steht vor potenziellen wirtschaftlichen Herausforderungen, da die von dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump vorgeschlagenen Zölle den Welthandel beeinträchtigen werden. Dabei werden sie insbesondere Länder wie China treffen und indirekt auch andere vom Export abhängige Länder treffen.
Trump hat eine deutliche Erhöhung der Zölle vorgeschlagen: einen allgemeinen Einfuhrzoll von 20 Prozent und satte 60 Prozent auf Importe aus China.
Sein Ziel besteht zwar darin, in den USA wieder Arbeitsplätze im Inland zu schaffen, die Folgewirkungen könnten jedoch für Thailand, das stark von seinem Exportsektor abhängig ist, problematisch werden.
Die USA sind Thailands wichtigstes Exportzielland und machen 17 % seines Exportmarktes aus. Chinas Anteil beträgt 12 % und könnte indirekt über Reexporte über Nachbarländer wie Malaysia und Singapur bis zu 17 % betragen.
Diese Länder sind wichtige Kanäle für den Zugang thailändischer Produkte zu den Weltmärkten und somit entscheidende Partner für die wirtschaftliche Stabilität Thailands.
Thailand, dessen Exporte 65,4 Prozent des BIP ausmachen, wäre von einer Verlangsamung des Welthandels erheblich betroffen, zumal derart gewichtige Märkte von US-Zöllen betroffen sind.
Während der COVID-19 Pandemie im Jahr 2020 wurde Thailands übermäßige Abhängigkeit von Exporten deutlich, als die Wirtschaft um 6,1 % schrumpfte, verglichen mit einem ASEAN-Durchschnitt von 3,2 %.
Darüber hinaus könnte Trumps mögliche Einführung strenger Ursprungsregeln die Lage noch weiter verkomplizieren und Thailands Fähigkeit, die Auswirkungen der Zölle abzumildern, indem es Waren im Auftrag ausländischer Unternehmen wie China produziert, potenziell einschränken.
Diese Vorschriften verlangen, dass ein bestimmter Prozentsatz der Komponenten eines Produkts aus lokaler Produktion stammen muss, um für Zollsenkungen in Frage zu kommen. Für Länder wie Thailand wird es dadurch schwieriger, höhere Zollkosten durch Produktionskooperationen zu umgehen.
Während China und Thailand beide mit innenpolitischen Problemen zu kämpfen haben – China mit der Immobilienkrise und Thailand mit der Verschuldung der privaten Haushalte –, könnte der zusätzliche Druck einer veränderten US-Handelspolitik beide Volkswirtschaften in eine Rezession treiben. Dies unterstreicht die globale Vernetzung, die derartige protektionistische Maßnahmen so wirkungsvoll macht, schreibt Dr. Chartchai Parasuk für die Bangkok Post.
- Quelle: Bangkok Post