BANGKOK. Eine Umfrage zeigt, dass die Thailänder die anhaltenden Spannungen zwischen Thailand und Kambodscha leid sind.
Einer Umfrage des National Institute of Development Administration (NIDA) zufolge hat fast ein Viertel der Thailänder die Geduld mit dem Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha verloren, weil sie befürchten, dass er sich in die Länge ziehen und der Wirtschaft an der Grenze schaden könnte.
Das National Institute of Development Administration (NIDA) befragte zwischen dem 14. und 16. Oktober 1.310 Thailänder ab 18 Jahren aus allen Regionen, Bildungsstufen und Berufen. Die Umfrage mit dem Titel „Sind die Thailänder noch geduldig?“ sollte die öffentliche Meinung zu den aktuellen Spannungen an der Grenze einschätzen.
Die Ergebnisse zeichnen ein eindrucksvolles Bild der öffentlichen Stimmung während der Krise, insbesondere im Hinblick auf „Toleranz“ und „Vertrauen“ in verschiedene Institutionen.
Auf die Frage nach ihrer Toleranz gegenüber dem thailändisch-kambodschanischen Konflikt antworteten 40,53 %, sie hätten noch „mäßige Geduld“, aber 24,43 % sagten, sie hätten „die Geduld verloren“, und 19,69 % sagten, sie seien dabei, „die Geduld zu verlieren“.
Zusammengenommen repräsentieren diese beiden Gruppen 44,12 % der Befragten, die Anzeichen wachsender Frustration zeigen. Nur 14,74 % gaben an, weiterhin „sehr geduldig“ zu sein.
Unter den Befragten, die entlang der thailändisch-kambodschanischen Grenze leben (210 Stichproben), war der Trend ähnlich: 24,29 % sagten, sie hätten die Geduld verloren, und 22,38 % sagten, ihre Geduld lasse nach, insgesamt also 46,67 %.
Regierung vs. Militär: eine klare Trennung
Die Umfrage ergab auch stark unterschiedliche öffentliche Ansichten darüber, wie wichtige Institutionen mit dem Konflikt umgehen.
Das Militär genießt überwältigendes Vertrauen: 53,67 % der Befragten sind „sehr zufrieden“ und 34,20 % „ziemlich zufrieden“ – eine Gesamtzufriedenheitsrate von 87,87 %. Nur 9,54 % sind „eher unzufrieden“ und 2,44 % „sehr unzufrieden“.
Die thailändische Regierung schnitt hingegen schlecht ab: 38,32 Prozent der Befragten gaben an, „eher unzufrieden“ zu sein, 26,03 Prozent „sehr unzufrieden“ (insgesamt 64,35 Prozent Unzufriedenheit). Nur 25,80 Prozent waren „ziemlich zufrieden“ und 9,62 Prozent „sehr zufrieden“.
Das Außenministerium verzeichnete gemischte Ergebnisse: 34,66 % waren „ziemlich zufrieden“, aber 31,83 % waren „eher unzufrieden“ und 16,95 % waren „sehr unzufrieden“ (zusammen 48,78 % Unzufriedenheit).

Thailänder befürchten anhaltenden Konflikt und wirtschaftliche Folgen
Auf die Frage nach ihren größten Sorgen nannten die Thailänder die folgenden drei Punkte als ihre wichtigsten:
- Der Konflikt wird sich endlos hinziehen (44,05 %)
- Der Lebensunterhalt der Menschen in Grenzgebieten (41,76 %)
- Das Wohlergehen von Staatsbeamten, Freiwilligen und Soldaten entlang der Grenze (31,15 %)
Weitere Sorgen umfassten erneute Kämpfe (21,15 %) und die Angst vor einem möglichen Gebietsverlust Thailands (18,24 %). Unter den Grenzbewohnern war der anhaltende Konflikt erneut die größte Sorge (46,19 %), gefolgt von der Frage der Lebensgrundlage an der Grenze (44,76 %).
Geteilte Meinungen über den weiteren Weg
Auf die Frage, was Thailand als nächstes tun sollte, gaben die Befragten im ganzen Land drei Hauptantworten:
- Wirtschaftlichen Druck ausüben – etwa durch die Schließung von Grenzkontrollen oder die Einstellung des Handels (35,19 %)
- Souveränität schützen – „Was auch immer passiert, Thailand darf kein Territorium verlieren oder Nachteile erleiden“ (33,97 %)
- Führen Sie ernsthafte diplomatische Gespräche zwischen den beiden Ländern (24,81 %)
Bei den Befragten in den Grenzprovinzen unterschieden sich die Prioritäten leicht: Die beliebteste Haltung war „Schutz der Souveränität um jeden Preis“ (39,05 %), gefolgt von wirtschaftlichem Druck (32,86 %) und Forderungen nach staatlicher Entschädigung und Unterstützung für betroffene Einheimische und Unternehmen (22,38 %).
- Quelle: The Nation Thailand