BANGKOK. Der Ausgang des Hafturlaubsantrags des ehemaligen thailändischen Premierministers Thaksin Shinawatra ist ungewiss. Grund dafür ist die Anweisung an die Justizvollzugsbehörde, die Bewährungskriterien zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Justizminister Generalleutnant Rutthapon Naowarat erließ eine offizielle Anweisung zur Überprüfung der Bestimmungen, insbesondere jener, die sich auf die Unterbringung außerhalb von Gefängnissen und medizinische Verlegungen von Häftlingen beziehen.
Die am Dienstag unterzeichnete Richtlinie diente auch der Präzisierung der Bestimmungen für Bewährung und Strafaussetzung. Die Nationale Antikorruptionskommission hat einen Ausschuss eingesetzt, um gegen Beamte zu ermitteln, die Häftlinge möglicherweise unrechtmäßig begünstigt haben. Die Untersuchung legt nahe, dass Unklarheiten in den geltenden Bestimmungen die Glaubwürdigkeit der Behörde beeinträchtigen könnten.
Generalleutnant Rutthapon betonte die Notwendigkeit klarer und einheitlicher, rechtsstaatlicher Verfahren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Frage, ob Pflegekräfte externe medizinische Verlegungen anordnen dürfen und wie die Fähigkeiten von Gefangenen beurteilt werden. Auch die Verordnung des Justizvollzugsministeriums zu alternativen Hafteinrichtungen aus dem Jahr 2023 bedarf einer Überarbeitung.

Thailands ehemaliger Premierminister Thaksin Shinawatra trifft am Dienstag, dem 9. September 2025, am Obersten Gerichtshof in Bangkok ein. (AP Photo/Wason Wanitchakorn)
Thaksin verbüßt derzeit eine einjährige Haftstrafe im Zusammenhang mit dem Vorfall im Krankenhaus im 14. Stock. Er kehrte am 9. September ins Gefängnis zurück, nachdem der Oberste Gerichtshof entschieden hatte, dass sein vorheriger Krankenhausaufenthalt nicht auf seine Haftstrafe angerechnet wird. Seine Möglichkeit auf Bewährung hängt davon ab, dass er mindestens ein Drittel seiner Haftstrafe verbüßt hat.
Justizminister Rutthapon merkte an, dass weitere Gerichtsverfahren gegen Thaksin dessen Antrag auf Bewährung beeinträchtigen könnten, obwohl die genauen Details noch unklar seien. Pakorn Nilprapunt vom Staatsrat räumte Bedenken hinsichtlich der Berufung des Generalstaatsanwalts im Fall der Majestätsbeleidigung Thaksins ein. Laut der Bangkok Post geht er jedoch davon aus, dass Thaksins Bewährungschancen bis zu einer weiteren rechtlichen Prüfung unberührt bleiben.
Wichtigste Erkenntnisse:
- Die Aussichten auf eine vorzeitige Entlassung von Thaksin sind aufgrund einer Überprüfung der Richtlinien ungewiss.
- Die Überprüfung zielt darauf ab, Unklarheiten zu beseitigen, die die Glaubwürdigkeit der Strafvollzugsbehörde beeinträchtigen.
- Thaksins Eignung für das Amt wird angesichts laufender Gerichtsverfahren weiterhin geprüft.
- Quelle: ASEAN Now, Bangkok Post