Prozess gegen Menschenhändler eröffnet

Bangkok. Der Prozess gegen 92 mutmaßliche Menschenhändler begann am Dienstag in Bangkok.

Das Büro des Generalstaatsanwalts sagte, dass der Prozess innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein sollte. Die gefassten Menschenhändler wurden nach der Entdeckung von Gräbern mit Migranten in einem südlichen Dschungel zur Grenze von Malaysia verhaftet.

Nach einer anschließenden Razzia der thailändischen Behörden im vergangenen Jahr kam es zu einer Krise für Flüchtlinge, weil sich Thailand, Indonesien und Malaysia weigerten, Flüchtlingsbooten aus Myanmar und Bangladesch die Erlaubnis zu erteilen, ihre Boote zu landen.

Menschenrechtsgruppen äußerten die Befürchtung, dass ein Herauszögern des Prozesses Hunderte von Zeugen gefährden könnte, wegen des unzureichenden Schutzes durch die Polizei. „Deshalb hat das Gericht angeordnet, den Prozess innerhalb eines Jahres zu beenden“, sagte Prayut Porsuttayaruk, stellvertretender Generaldirektor des Büros für Menschenhandel im Bereich des Generalstaatsanwalts.

Thailand bleibt auf der untersten Ebene auf der vom US-State Department Bericht geführten Liste über Menschenhandel. Sunai Phasuk, leitender Ermittler von Human Rights Watch Thailand begrüßte einen kürzeren Prozess, sagte aber, dass man nicht nur, um die Vereinigten Staaten zu beeindrucken, jetzt einen schnellen Abschluss um jeden Preis machen sollte.

Es würde die völlig falsche Botschaft ausgesandt, wenn der Prozess jetzt im Eilverfahren durchgeführt würde, nur um im nächsten Bericht (Trafficking in Persons Report) besser dazustehen.

Bei der damaligen Razzia gegen den Menschenhandel, der im Süden und in Malaysia blühte, und bei dem es um viele Millionen Dollar ging, wurden dann die 92 mutmaßlichen Menschenhändler verhaftet. Unter den Verhafteten befinden sich sogar ein General der Armee, Polizeibeamte und Zivilisten.

Rechtsgruppen haben die Behörden aufgefordert, den Zeugenschutz zu verstärken, nachdem einige Zeugen aussagten, dass sie in den Untergrund gezwungen wurden wegen Drohungen, die gegen sie ausgesprochen wurden. Herr Prayut sagte, dass das Justizministerium sich um die Zeugen kümmern werde, sagte aber nicht, wie viele der mehr als 400 Zeugen Polizeischutz erhalten.

Rund 50 Verdächtige befinden sich noch auf freiem Fuß, sagte Herr Prayut. Einige von ihnen seien ins benachbarte Myanmar geflohen.

Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsgruppen sagen, die Zahl der Migranten, die in den vergangenen Monaten Myanmar und Bangladesch mit Booten verlassen haben, sei stark gesunken aufgrund der Razzien gegen Schleuser durch die Behörden von Thailand und Bangladesh.

Quelle : bangkokpost