Chiang Mai. Letzte Woche wurde die Polizei darüber informiert, dass ein Gebäude innerhalb des Wat Ou Sai Kham angeblich als illegales Hotel für Touristen genutzt wird. Eine Nacht in einem Zimmer des dreistöckigen Gebäudes innerhalb des Tempelgeländes soll 600 Baht kosten.
Die Touristenpolizei machte sich anschließend auf den Weg zu dem Tempel und sah sich das angebliche Hotel auf dem Gelände genau an. Bereits nach einer kurzen Untersuchung erschienen ein Herr Jakkuban Thanachai, ein Berater des Tempels und ein Vertreter des buddhistischen Amtes von Chiang Mai, Herr Sanan Changprue und erklärten den Beamten, dass diese Behauptung nicht wahr sei.
Sie erklärten den Polizeibeamten, dass diese Räume den Mönchen zur Verfügung gestellt werden, die für eine medizinische Behandlung nach Chiang Mai kommen und nicht wissen, wo sie schlafen sollen. Hier habe man elf Zimmer für die Mönche eingerichtet, damit sie hier schlafen, meditieren und sich in Ruhe auf ihren nächsten Krankenhausbesuch vorbereiten können.
Einige Zeit würden hier auch Angehörige von Mönchen untergebracht, die ihre kranken Familienmitglieder unterstützen und besuchen würden.
Der Vertreter des Tempels fügte hinzu, dass die Besucher nicht für die Zimmer bezahlen würden. Allerdings würden sie öfters nach einem Besuch Geld für den Tempel spenden. Er erklärte den Beamten weiter, dass es bereits seit mehr als 20 Jahren niemals deswegen Probleme gegeben habe.
Trotz der Behauptung der beiden Tempelvertreter bestanden die Beamten auf eine nähere Besichtigung des Gebäudes. Dabei stellten sie zunächst fest, dass das Layout ähnlich einer Hotelanlage mit einer Lobby glich. Sie entdeckten diverse Holzmöbel, Dekorationen, einen Frühstücksraum sowie einen Schrank voller Bettwäsche und diverser Reinigungsmittel.
In einem Schreibtisch fanden sie auch Anmeldeformulare, die von Leuten regelmäßig ausgefüllt werden und die denen von anderen Hotels sehr ähnlich sahen.
Außerdem fanden sie auch ein Zeichen „Öffentliche Toiletten für internationale Touristen im Wat Ou Sai Kham“ in der Lobby.
Bevor die Beamten ihre Untersuchungen fortführen konnten, wurden sie von einem weiteren Betreten des Gebäudes mit der Begründung abgehalten, dass der Abt des Tempels nicht anwesend sei und ihnen somit auch keine Erlaubnis zur weiteren Untersuchung geben könne.
Am 7. September besuchte der Direktor der Tourismus und Sport Behörde den Wat Ou Sai Kham. Er bestätigte, dass das Toilettenzeichen der thailändischen Touristennorm 2010-2012 entsprach und in der Tat ein Zeichen für eine Toilette ist, die von Touristen in der Tempelanlage genutzt werden kann. Angeblich wäre dieses Zeichen aus Versehen an einem falschen Gebäude angebracht worden.
Bisher ist unklar, ob die Polizeibeamten das Zeichen falsch interpretiert haben oder ob das Zeichen vom Tempelpersonal aus Versehen oder aus Unwissenheit am falschen Gebäude angebracht wurde. Aufgrund dieser Feststellung bestand die Touristenpolizei darauf, dass Gebäude weiter zu untersuchen.
Am Donnerstag entschieden sich dann die Beamten, das Gebäude erneut zu untersuchen. Als die Offiziere jedoch in dem Tempel ankamen und das Gebäude erneut inspizieren wollten, war das Gebäude verlassen und kein zuständiger Mitarbeiter des Tempels zu erreichen. Weitere Informationen bekamen sie ebenfalls nicht.
Die Behörden finden diesen Vorfall mehr als Verdächtig und bestehen nun erst recht darauf, einen weiteren Blick in das Innere des angeblichen Hotels zu werden.
Die Ermittlungen zu diesem Fall sind also nicht abgeschlossen.
- Quelle: ChiangMaiCityLive