Ein Gericht bestätigt die Existenz von „Männer in Schwarz“ bei den Rothemden

Ein Gericht bestätigt die Existenz von „Männer in Schwarz“ bei den Rothemden

Bangkok. In seinem jüngsten Gerichtsurteil hat das Gericht die Behauptungen bestätigt, das während der Anti-Regierungs-Kundgebung im April 2010 in Bangkok bewaffnete „Männer in Schwarz“ zu den Demonstranten der sogenannten Rothemden gehörten.

Am 31. Januar verurteilte das Strafgericht in Bangkok die beiden Männer Herrn Kittisak Sumsri und Preecha Yooyen wegen dem Besitz und dem tragen von illegalen Feuerwaffen in der Öffentlichkeit zu jeweils zehn Jahren Gefängnis.

Die beiden verurteilten Männer wurden zusammen mit drei weiteren Demonstranten, Ronnarit Saricha, Chamnan Pakeerat und Panika Chusri vor Gericht gestellt. Allerdings mussten die drei weiteren Angeklagten von dem Gericht wegen mangelnder Beweise freigesprochen werden.

Bei dem vor Gericht verhandelten Fall geht es noch immer um die Anti-Regierungs-Kundgebung im April 2010 in Bangkok. Damals hatte der Parteiführer der Demokraten, Herr Abhisit Vejjajiva, nach Wochen von Straßenprotesten durch die roten Hemden mit der Vereinigten Front für Demokratie gegen verbundene Diktatur (UDD) eine Operation zur „Rückforderung von öffentlichen Bereichen“, angeführt.

Der Zusammenstoß zwischen den beiden Seiten führte damals zu insgesamt 27 Todesfällen. Dabei kamen 22 Zivilisten und fünf Offiziere der Armee, darunter auch Colonel Romklao Thuwatham, der stellvertretender Stabschef von der zweiten Infanteriedivision der Königlichen Garde ums Leben.

Einer der Toten, der japanische Fotojournalist Hiroyuki Muramoto, der für die Nachrichtenagentur Reuters arbeitete, gehörte zu denjenigen, die an diesem Tag in der Nähe des Protestgebiets des Demokratischen Monuments getötet wurden. Der Vorfall erregte damals in den internationalen Medien viel Aufsehen.

Augenzeugen hatten damals von bewaffneten Männern in schwarz berichtet, von den einige Kapuzen trugen, um ihre Identität zu verbergen. Diese Männer in Schwarz sollen dann aus der Menge heraus mit Sturmgewehren und Granatenwerfern auf die Offiziere der Armee geschossen haben.

Allerdings gab es auch genügend Gegenaussagen von politischen Gruppen die behauptet hatten, dass die Militär Offiziere an der Verfolgung von Rothemden Demonstranten beteiligt waren und das Feuer auf diese Männer und auf andere Demonstranten eröffnet hätten.

Letzten Endes bewies das Gerichtsurteil die Existenz von bewaffneten Männern unter den Rothemden Demonstranten.

Regierungssprecher General Leutnant Sansern Kaewkamnerd sagte, dass das Urteil, das nach einer langjährigen Verhandlung verkündet wurde dazu beitragen könne, die Forderungen von politischen Gruppen zu widerlegen die behaupten, dass die Soldaten das Feuer eröffnet hätten und damit für den Tod von vielen Menschen, die bei den dramatischen Zusammenstößen im April 2010 ums Leben kamen, verantwortlich sind.

Das bedeutet weiterhin, dass die Forderung einer politischen Fraktion, wonach die Demonstration am 10. April 2010 friedlich und unbewaffnet waren, nicht der Wahrheit entspricht, sagte der Sprecher der Regierung weiter. „Diese Gruppen scheinen die Tatsachen zu verzerren“, betonte Regierungssprecher Sansern.

„Das Gericht stellte fest, dass bei den tödlichen Schüssen verschiedene Arten von Waffen einschließlich Granatenwerfer verwendet wurden. Die Täter hatten damit offenbar die Absicht, insbesondere die militärischen Offiziere, die an der Operation zur Zurückforderung der öffentlichen Bereiche beteiligt waren, zu schädigen“.

„Die Gesellschaft sollte sich das jetzt bewusst machen“, betonte Regierungssprecher Sansern weiter.

Allerdings wurden die Verurteilten im April 2010 nicht eindeutig als Täter in den tödlichen Erschießungen identifiziert. Keiner der fünf Angeklagten wurde in diesem Fall mit Mord belegt oder deswegen angeklagt. So wurde bisher niemand für die tödlichen Schießereien bestraft.

Sicher ist bisher nur, dass eine Menge von bewaffneten Männern in schwarz für das Schießen auf die Demonstranten und die Militärs verantwortlich sind. Ihnen konnte aber bisher nur die Teilnahme an der Niederschlagung zur Last gelegt werden. Für die tödlichen Schüsse auf die Demonstranten und das Militär wurde bisher konkret noch niemand zur Verantwortung gezogen oder bestraft.

Tatsächlich gibt es bisher nur einen einzigen verwandten Fall, in dem die Staatsanwälte insgesamt 24 Menschen beschuldigen, an den Terroranschlägen im April 2010 beteiligt gewesen zu sein. Zu den Angeklagten gehören UDD Führer, Wachen der Rothemden und sogar Politiker der Pheu Thai Partei.

Dieser Fall, der von den Staatsanwälten verfolgt wird, bezieht sich dabei auf Straftatbestände, die während des Vorfalls im April 2010 und bei anderen Rothemden Veranstaltungen an anderen Orten wie zum Beispiel an der Ratchaprasong Kreuzung begangen wurden.

Laut der Anklage der Staatsanwaltschaft sollen die Angeklagten neben Kriegswaffen und Sprengstoffen auch Granatwerfer und Handgranaten benutzt haben.

Bei den Straßenprotesten, die an vielen Orten in der Hauptstadt zwischen März und Mai 2010 aufflammten, nahmen Tausende von Menschen aus allen Provinzen des Landes teil. Laut den Medienberichten wurden dabei mindestens 89 Menschen getötet und mehr als 2.000 Personen zum Teil schwer verletzt.

 

  • Quelle: Asien Nation