Kauf chinesischen U-Boote wurde dem Kabinett nicht vorgelegt

Kauf der chinesischen U-Boote wurde dem Kabinett nicht vorgelegt

Bangkok. Seit ein paar Wochen wird vor allem in den thailändischen Medien über den Ankauf von drei Chinesischen U-Booten spekuliert. Der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister General Wongsuwan hatte erst vor kurzem gesagt, dass der U-Boot-Kauf definitiv dem Kabinett zur Bewilligung vorgeschlagen wird. Allerdings hatte er dazu keine weiteren Zeitangaben gemacht.

Die Medien hatten darüber spekuliert, dass der Vorschlag gestern dem Kabinett auf seiner Sitzung vorgelegt wird, da das Budgetbüro alle Regierungsbehörden verpflichtet hat, einen Budgetvorschlag zu machen, der in diesem Monat nicht mehr als eine Milliarde Baht kostet. Die erste Anzahlung für die geplanten U-Boote wird voraussichtlich 800 Millionen Baht betragen.

Da jedes der U-Boote 1,8 Milliarden Baht kosten soll, würden damit insgesamt 5,4 Milliarden Baht für die drei U-Boote fällig. Ministerpräsident Prayuth hatte allerdings im Vorfeld ein besonders lukratives Angebot der Chinesen bekannt gegeben. Sollte Thailand zwei U-Boote kaufen, bekäme man ein drittes U-Boot umsonst dazu geleifert. Somit würden also für den Kauf der zwei bzw. drei U-Boote „nur“ 3,6 Milliarden Baht fällig. Premierminister Prayuth bezeichnete dieses Angebot als einen „freundlichen Preis“.

Bei den U-Booten handelt es sich um die chinesische Yuan Klasse S26 T, die exklusiv für Thailand auf der Grundlage der chinesischen Yuan Klasse Typ 039 A entwickelt wurden und mit verschiedenen Waffensystemen und diversen nach dem Kauf Dienstleistungen „After-Sales“ angeschafft werden sollen.

Das chinesische S26 T U-Boot der Yuan Klasse ist fast 78 Meter lang und 9 Meter breit. Die U-Boote sind mit dem neuesten Technologie-System AIP (Air Independent Propulsion) ausgestattet. Dadurch ist es den U-Booten möglich, nachträglich bis zu 21 Tage ohne Auftauchen unter Wasser zu bleiben. Normale nukleare U-Boote können dagegen etwa nur zwischen sieben bis zehn Tage tauchen.

Bei seinem Vorschlag zum Kauf der chinesischen U-Boote erklärte Premierminister Prayuth: „“Die U-Boote aus China sind die billigsten die uns angeboten wurden und ihre Qualität ist relativ akzeptabel. Uns wurden auch weitere Dienstleistungen nach dem Kauf angeboten, die beim Kauf der Boote im Preis von 3,6 Milliarden Baht enthalten sind. Ich fragte meinen stellvertretenden Premierminister Prawit Wongsuwan, der ebenfalls nach einer Prüfung des Angebots mit dem Kauf der U-Boote einverstanden ist“, fügte er hinzu.

„Wir sind nicht reich und wir haben nicht viel Geld, um sie auf eigene Faust zu bauen. Deshalb müssen wir die U-Boote von einem anderen Land kaufen“, sagte Prayuth weiter.

Wann der Vorschlag zum Kauf der U-Boote dem Kabinett vorgelegt wird, ist also zur Zeit völlig unklar. Ebenso wird in den Medien darüber spekuliert, ob das Kabinett den Vorschlag akzeptieren und billigen wird.

Mehrere westliche Länder, darunter auch Deutschland, Schweden, Frankreich und Russland waren an einem Verkauf von neuen U-Booten an Thailand interessiert und hatten eifrig diverse neue U-Boote zu guten Preisen angeboten. Allerdings wurde der Traum der Marine immer wieder durch Budgetmangel und die politischen Probleme im Land behindert.

Im Jahr 2010 machte die Marine einen weiteren Versuch und interessierte sich für sechs U-Boote aus Deutschland, obwohl sie aus zweiter Hand waren. Die Marine stellte dann den Plan wieder ein und liebäugelte mit einem brandneuen U-Boot aus Deutschland oder Südkorea. Aber auch diese Angebote wurden später erneut fallen gelassen.

Erst seitdem die heutige Militärregierung im Jahr 2014 die Macht übernahm, fühlte sich die Marine ihrem Traum wieder näher und wartet nun erneut auf die Entscheidung des Kabinetts.

 

  • Quelle: The Nation, Thai Visa