Sechs Millionen „Likes“ für Yingluck Shinawatra auf Facebook machen Prayuth stutzig

Sechs Millionen Like für Yingluck Shinawatra auf Facebook machen Prayuth stutzig

Bangkok. The Nation hat sich die Like Zahlen von thailändischen Politikern auf Facebook angesehen und zweifelt an deren Echtheit. Sie vermuten, dass die Zahlen durch sogenannte „Klick-Farmen“ künstlich aufgebläht und erhöht wurden.

Das Thema wurde aktuell, nachdem in der Provinz Sa Kaew drei chinesische Männer verhaftet wurden, die angeblich eine solche „Klick-Farm“ betrieben haben sollen. Allerdings sagte der Online-Business-Experte Pawoot Pongvitayapanu, der Gründer und Geschäftsführer des Online-Marktplates Tarad.com, dass er selber nicht glaubt, dass die drei verhafteten chinesischen Männer etwas damit zu tun hätten, die „Likes“ auf Facebook positiv zu beeinflussen.

Er erklärte, dass zwar viele Thais extra dazu angeheuert wurden, um auf gewisse Seite bei Facebook mit Like zu stimmen, sie aber im Gegensatz zu ihren Chinesischen „Kollegen“ wesentlich weniger daran verdienten.

Pawoot sagte weiter, dass der Grund dafür, dass ausländischen Klick Farmen Thailand als Standort ausgesucht hatten, weil es hier wesentlich mehr Schlupflöcher bei dem Erwerb einer großen Anzahl von Telefon SIM-Kartengebe. In China sind dagegen die Kontrollen wesentlich schärfer und strenger.

Chanut Kerdpradub, ein Social Media Experte, der als „Ajahn Bomb“ unter seinen Fans bekannt ist sagte, dass thailändische Politiker Foren wie Facebook vor allem dazu nutzen, um mit ihren Anhängern zu kommunizieren und auch, um ihre politischen Rivalen und Feinde anzugreifen.

Er sagte ebenfalls, dass im Vergleich zu ihren Kollegen in den anderen Ländern, die Thai-Politiker keine klaren Strategien bei der Verwendung von Social Media Seiten hätten.

„Ausländische Politiker scheinen ein besseres Verständnis über die Natur der Online-Medien zu haben“, fügte er hinzu. „Sie benutzen die sozialen Netzwerke dazu, um schwierige Angelegenheiten einfach zu erklären und so mit ihren Unterstützern auf den sozialen Netzwerken zu kommunizieren“.

Chanut sagte weiter, dass natürlich große Mengen von „Likes“ psychologische Auswirkungen auf die Nutzer haben könnten. Allerdings helfen sie den Politikern nicht dabei, ihre Weitergabe der Nachrichten an die Nutzer zu vermitteln. Aus diesem Grund hätte er nicht gedacht, dass die Politiker für die „gefälschten Likes“ bezahlen würden. Angaben über bestimmte Politiker machte er jedoch bei seinen Angaben nicht.

Unterdessen hat sich The Nation die Mühe gemacht, und die Likes der verschiedenen Politiker in Thailand genauer angesehen. Dabei steht mit Abstand die bei vielen Thais immer noch sehr beliebte Ex-Premierministerin Yingluck Shinawatra mit mehr als sechs Millionen Likes an erster Stelle.

An zweiter und dritter Stelle folgen mit jeweils 2,8 Millionen Stimmen der umstrittene Politiker Suthep Thaugsuban sowie Panthongtae Shinawatra, der Sohn des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra. Erst dann fogt an vierter Stelle mit 2,5 Millionen Likes Herr Thaksin selber.

Die Liste der Politiker, die von The Nation veröffentlicht wurde, sieht wie folgt aus:

  • 6 Millionen Yingluck Shinawatra
  • 2,8 Millionen Suthep Thaugsuban
  • 2,8 Millionen Panthongtae Shinawatra
  • 2,5 Millionen Thaksin Shinawatra
  • 2,3 Millionen Abhisit Vejjajiva
  • 1 Millionen Sansern Samalapa
  • 440.000 Akanat Promphan
  • 410.000 Jurin Laksanawisit
  • 330.000 Jatuporn Prompan
  • 250.000 Nuttawat Saikua
Sechs Millionen „Likes“ für Yingluck Shinawatra auf Facebook machen Prayuth stutzig
Sechs Millionen „Likes“ für Yingluck Shinawatra auf Facebook machen Prayuth stutzig

Zu den Skeptikern dieser veröffentlichten Zahlen gehört auch Premierminister Prayuth Chan o-cha. Er erklärte am Dienstag, dass die Zahlen der Likes und der Anhänger in den sozialen Netzwerken sehr leicht manipuliert und gezielt gekauft werden können. Er berief sich dabei auf die drei verhafteten Chinesen in Sa Kaew, die für eine Klick Farm angeheuert wurden, um in den Online Medien die Klickzahlen für bestimmte chinesische Produkte nach oben zu treiben.

Sein Kommentar erfolgte, nachdem seine Vorgängerin im Amt Frau Yingluck Shinawatra auf Facebook ihren Fans und Anhängern für sechs Millionen „Likes“ dankte.

Premierminister Prayuth hatte dagegen erst vor kurzem offenbart, dass er selber kein Prifil in den sozialen Netzwerken unterhält. Es persönlich ziehe es vor, seine Anhänger in der realen Welt und nicht in der virtuellen Welt zu haben.

Ein Regierungssprecher erklärte, dass die thailändische Polizei nun den Auftrag habe, diese angeblichen Manipulationen der sozialen Netzwerke zu untersuchen und zu erörtern, ob hinter diesen Millionen von angeblichen Like Klickzahlen irgend ein verborgenes politisches Ziel stecke.

 

  • Quelle: The Nation, Pattaya One News