Eltern wegen sexuellen Missbrauch ihres eigenen Kindes in einem LINE Chat angeklagt

Eltern wegen sexuellen Missbrauch ihres eigenen Kindes in einem LINE Chat angeklagt

Phitsanulok. Die Polizei konnte am Sonntag den bisher gesuchten und absichtlich nicht identifizierten Stiefvater verhaften, der zusammen mit der 25 Jahre alten Mutter ihr Kleinkind vor laufender Kamera missbraucht hatte. Anschließend hatten sie das Videomaterial an eine LINE Chat-Gruppe verkauft, die von den Ermittlern bisher bis nach Bangkok zurückverfolgt werden konnte. Der ThailandTIP hatte über den perversen Vorfall berichtet.

Der nicht identifizierte Stiefvater wurde am Sonntag verhaftet und angeklagt, nachdem er drei Tage nach der Festnahme der Mutter des Kindes der Polizei entkommen war. Beide stehen nun wegen Verletzung des Computer Crime Act, des Menschenhandels und des sexuellen Angriffs auf ein Kind vor Gericht.

Laut den weiteren Angaben der Ermittler haben die beiden angeblich mindestens drei Videos hochgeladen, die ihre Vergewaltigung des drei Jahre alten Sohnes der 25-jährigen Frau zeigen. Wie die Polizei weiter bekannt gab, sollen die beiden für jedes veröffentlichte Video 400 Baht kassiert haben.

Schon kurz nach dem Bekanntwerden des Falls hatte sich auch der Vize Gouverneur der Provinz, Herr Paibul Nabutjom, in den Fall eingeschaltet und gegenüber den lokalen Medien erklärt, dass Angesichts der Art und der schwere des Verbrechens nicht nur die Mutter und der Stiefvater, der das Video vermutlich online gestellt hat, gesucht und verfolgt werden. Gleichzeitig ermittelt die Polizei auch gegen alle anderen Personen, die sich das Video in dem Gruppen Chat bei LINE angesehen hatten und werden sie ebenfalls verfolgen und zur Rechenschaft ziehen, fügte Vize Gouverneur Paibul hinzu.

„Wir haben gestern den Stiefvater verhaftet“, sagte Songpol Sangkasem von der Polizei Phitsanulok am Montagmorgen. „Die Mutter und der Stiefvater des 3-jährigen wurden mit den gleichen drei Anklagepunkten angeklagt“, bestätigte er gegenüber den Medien.

Beide Eltern werden zurzeit im Gewahrsam des Phitsanulok Provinz Gericht festgehalten, sagte Herr Songpol weiter.

Bisher wurden allerdings noch keine anderen Mitglieder der Line-Gruppe identifiziert. Laut den Angaben der Ermittler wurden die Mitglieder der Gruppe dafür bezahlt, dass sie ihre eigenen gefilmten perversen Spielereien in dem Gruppen Chat auf LINE veröffentlichten. Die Polizei untersucht den Fall weiter und wird so lange ermitteln, bis auch die anderen Mitglieder dieser Gruppe identifiziert wurden, sagte Herr Songpol weiter. Laut den bisherigen Ermittlungen führt die Spur nach zumindest zwei Mitgliedern der Gruppe nach Bangkok, fügte er hinzu.

Herr Songpol sagte, dass die Ermittler die Transaktionen auf dem Bankkonto der Mutter verfolgen, um die Beteiligten in der Gruppe zu finden. Am Montag wartete die Polizei noch auf Bankdokumente, um die Identität von zwei weiblichen Verdächtigen in Bangkok zu bestätigen. Sobald der Ergebnisse vorliegen, werden die Ermittler entsprechende Haftbefehle gegen die beiden Frauen beantragen, sagte Herr Songpol von der Polizei in Phitsanulok weiter.

„Alle Teilnehmer der Gruppe sind anfällig für Anklagen“, sagte er. Eine verdächtige Frau, die die Eltern für die Clips bezahlte, stammt vermutlich aus Ratchaburi und wurde bisher nur als Frau „Ae“ identifiziert. Sie befindet sich allerdings bereits auf der Flucht, fügte er hinzu.

Herr Songpol sagte gegenüber den Medien, dass die Polizei das verhaftete Paar absichtlich nicht identifiziert bzw. die Namen in der Presse veröffentlicht habe. Dadurch wollen die Ermittler verhindern, dass unter Umständen auch der Name des Kindes in die Öffentlichkeit gelangt. Das Kind befindet sich bereits in der Obhut eines Psychologen in einem provinziellen Familienheim, bestätigte Herr Songpol.

„Das Kind steht unter dem Schutz der sozialen Dienste. Sie sagen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht“, sagte Songpol. „Es tut mir leid, dass ich ihnen bisher noch nicht mehr sagen kann. Es ist eine geheime Untersuchung“.

 

  • Quelle: Khao Sod