Die Familien Opfer vor der chinesischen Phuket verlangen die Anklage des Kapitäns

Die Familien der Opfer vor der chinesischen Phuket verlangen die Anklage des Kapitäns

Phuket. Viele Familienangehörigen der Opfer, die bei dem Bootsunglück vor Phuket ums Leben kamen, fordern „Gerechtigkeit“ und sagen, dass die Tragödie und der Tod vieler Menschen durch menschliche Fehler verursacht worden sei. Sie behaupten weiter, dass diese Fehler bei einer richtigen Beurteilung der Lage vermieden werden hätten können.

Die Familie einer Chinesin und ihrer zwei Kinder, die zu den Opfern der Touristenkatastrophe vor Phuket gehörten, haben sich gestern am Samstag bei der Polizei gemeldet und schwere Vorwürfe gegen die beiden Kapitäne der zwei unglückseligen Ausflugsboote. Die vor der Küste von Phuket gekentert und gesunken sind, erhoben.

Die Zahl der Todesopfer ist mittlerweile auf 41 Personen angestiegen, noch immer wird nach weiteren 15 vermissten Menschen gesucht.

Eine Geschäftsfrau aus Chongqing, Frau Chen Wei sagte, dass in den Videos und in den Nachrichten, die ihre Schwester Chen De Qiong an die WeChat-Gruppe der Familie schickte, die kurz bevor das Boot am Donnerstag kenterte aufgenommen wurden zeigten, dass trotz des hohen und rauen Seegangs und der hohen Wellen viele Passagiere zu sehen waren, die keine Schwimmwesten trugen.

Ihre Schwester Chen De Qiong, eine 47-jährige Ärztin, kam am 1. Juli für einen lang geplanten Urlaub mit ihrem 12-jährigen Sohn und ihrer 21-jährigen Tochter Chen in Phuket an. Der Körper ihrer Tochter Ying Yu Jie wurde bereits am Freitag geborgen.

Chen Wei und ihr Schwager Xing Yong kamen am Samstagnachmittag nach einem Nachtflug von Chongqing auf Phuket an und hatten hier die traurige Aufgabe, den Leichnam von Chen De Qiong, die früher am Tag in einem Krankenhaus auf Phuket auf gebart wurde, zu identifizierten. Ihr Sohn Ying Hao Ran gehört bisher noch immer zu den 15 vermissten Personen.

Das Tourboot Phoenix, das mit 105 Menschen unterwegs war, kenterte und sank am Donnerstagabend in einem heftigen Sturm. Die Boote waren allerdings schon früher am Tag vor einem heftigen Sturm gewarnt worden und die Marine Behörden hatten allen Bootsbesitzern und deren Kapitänen empfohlen, bei den stürmischen Wetterbedingungen an Land zu bleiben.

„Ich kann die Stimme meiner Tochter schreien hören“, sagte Xing Yong während er am Flughafen von Kuala Lumpur unterwegs war, als er das Video einem Reporter von Associated Press zeigte. „Man sieht, dass niemand der Passagiere eine Schwimmweste trug“.

Frau Chen Wei sagte weiter, dass die Bootsfirma Warnungen vor schlechtem Wetter ignorierte und es versäumte, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten. Sie sagte, dass das Video außerdem noch zeigt, dass die Glasfenster in der Kabine versiegelt waren, obwohl sie eigentlich Schnappverschlüsse haben müssten, damit die Passagiere im Notfall durch die Fenster ins freie gelangen können.

Trotz rauer Wellen hielt das Boot nicht an und segelte weiter, sagte Frau Chen. „Drei aus einer Familie mit vier Mitgliedern sind weg. Wie würdest du darüber denken? Welche Familie kann einen solchen Schlag ertragen“, fragte sie mit Tränen in den Augen.

„Überall gibt es Schlupflöcher und Pannen, die diese Tragödie verursacht haben. Ich möchte nur Gerechtigkeit für meine Familie suchen. Dies ist keine Naturkatastrophe. Diese Tragödie ist von Menschenhand geschaffen und hätte vermieden werden können“, betonte sie weiter.

Der 50 Jahre alte Kapitän der Phoenix, Herr Somjing Boontham wurde wegen rücksichtslosen Verhaltens angeklagt, das Tote und Verletzte verursacht und weiteren anderen Personen körperlichen und geistigen Schaden zufügt hat, sagte Polizei Hauptmann Somkird Sarnsit, ein Ermittlungsbeamter der Polizeiwache in Chalong.

Metha Limsakul, der 58 Jahre alte Kapitän der Serenata, wurde ebenfalls wegen rücksichtslosen Verhaltens angeklagt, das anderen körperlichen und seelischen Schaden zufügt hat. Sein Boot war mit 39 Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern ebenfalls am Donnerstag bei der stürmischen See unterwegs. Allerdings konnten seine 39 Passagiere die er an Bord hatte, alle gerettet werden.

Die beiden Kapitäne haben sich am Samstag bereits bei der Polizei gemeldet, um die Anklage gegen sie zu bestätigen. Das Paar bestritt alle Anklagen ab und wurde später nach ihrem Verhör freigelassen, berichteten die thailändischen Medien.

Die Behörden haben bereits einen Ausschuss eingerichtet, um die Vorfälle zu untersuchen und gegen die Verantwortlichen vorzugehen. Bisher hat die Polizei mehr als 50 Zeugen befragt.

 

  • Quelle: Bangkok Post