Phuket bekommt den Rückgang der chinesischen Touristen nach dem Bootsunglück noch immer deutlich zu spüren

Phuket bekommt den Rückgang der chinesischen Touristen nach dem Bootsunglück noch immer deutlich zu spüren

 

Phuket. Das Schiffsunglück mit der vor Phuket gesunkenen Phönix, bei dem im letzten Monat 47 chinesische Touristen ums Leben kamen, verringert noch immer deutlich die Ankunftszahlen der chinesischen Touristen in Thailand. Das bekommen vor allen Dingen die Hotels und Tourismusbetriebe auf Phuket deutlich zu spüren.

Die Kenterung und der Untergang der Phönix vor Phuket im letzten Monat am 5. Juli war eine der schlimmsten touristischen Katastrophen in Thailand in den letzten Jahren. Durch den Tod von 47 chinesischen Touristen ist die Zahl der Besucher aus China, Thailands größte Quelle von Besuchern, deutlich und drastisch zurückgegangen, meldet die thailändische Tourismusindustrie.

Im vergangenen Jahr 2017 waren fast ein Drittel des Rekords von 35,38 Millionen Ankünften in Thailand aus China.

Im Juli 2018 fielen dagegen die Ankünfte aus China gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent. Das war der erste Rückgang seit 2017, als die thailändische Regierung den billigen Reisepaketen aus China, die in Thailand als Null-Dollar-Touren bekannt wurden, den Kampf ansagte.

Um endlich die von vielen chinesischen Reiseveranstaltern angebotenen Null-Dollar-Tour-Pakete einzudämmen, hatte sich die Tourismus Behörde von Thailand „Tourism Council of Thailand“ ( TCT ) Ende September 2016 etwas Neues ausgedacht. Wie die TCT damals bekannt gab, sollte der Mindestpreis pro Tourist und pro Tag für die Tour-Pakete aus China bei 1.000 Baht festgelegt werden. Die TCT wollte damit erreichen, dass die thailändischen Reiseveranstalter vor Ort zumindest nicht völlig umsonst ihre Dienste anbieten.

Für den August 2018 erwartet das thailändische Tourismusministerium aufgrund der Schiffskatastrophe der Phönix allerdings noch einen wesentlich stärkeren Rückgang der chinesischen Touristen von rund 14,3 Prozent.

Gleichzeitig senkte das Tourismusministerium seine Prognose bzw. sein Ziel für die chinesischen Touristen für den Zeitraum von Juli bis Dezember 2018 um 11,5 %, das sind rund 669.000 Touristen, auf nur noch 5,15 Millionen chinesische Ankömmlinge im letzten Halbjahr des Jahres.

Herr Virat Chatturaputpitak, der Vizepräsident des Verbandes der thailändischen Reisebüros sagte allerdings, er erwarte, dass sich die Zahlen während Chinas “ Goldener Woche “ im Oktober wieder erholen werden, wenn viele chinesische Bürger die Zeit nutzen, und massenhaft verreisen.

„Sie ( die chinesischen Touristen ) werden im Oktober zurückkehren“, sagte Herr Virat zuversichtlich gegenüber den nationalen Medien. Gleichzeitig musste er aber auch zugeben, dass die Schiffskatastrophe der Phönix und die 47 Todesfälle für die rückläufige Zahl der chinesischen Touristen auf Phuket, einem ansonsten beliebten Insel Ort, verantwortlich ist.

„Dies ist der tiefste Punkt in meiner 20-jährigen Zusammenarbeit mit den Chinesen“, sagte Herr Apicharn Pasomsap, ein Flughafenbetreiber, der normalerweise die chinesischen Reisegruppen bei ihrer Ankunft auf Phuket anspricht und begrüßt.

„Wir warten hier alle auf Kunden, die aber im Moment leider nicht mehr hier ankommen“, betonte er.

Die Anzahl der Hotelzimmer auf Phuket, die im Juli und August von Chinesen gebucht wurden, ist laut der Thai Hotels Association um 30 Prozent niedriger als sonst üblich um diese Jahreszeit.

Die Tourismusbehörde von Thailand sagte ebenfalls, dass sechs chinesische Fluggesellschaften insgesamt 19 Flüge nach Phuket storniert haben, oder etwa 6 Prozent der wöchentlichen Ankünfte.

Frau Zhou Min, eine 33 Jahre alte Englisch Lehrerin aus der chinesischen Provinz Yunan, besuchte erst vor kurzem noch zwei Tage lang Phuket. Sie berichtet, dass sich dabei aber nicht mit einem Boot aufs Wasser gewagt habe. „Mein Mann hat es mir noch nicht einmal erlaubt, ans Meer zu gehen. Der tragische Unfall der Phönix und der Tod der 47 Menschen hat uns so stark beeinflusst, dass wir sogar ein bisschen Angst hatten“, sagte sie.

Nach der Katastrophe beschuldigte der thailändische Vizepremierminister Prawit Wongsuwan in den Medien die chinesischen Reiseveranstalter, die thailändischen Sicherheitsvorschriften missachtet zu haben. Damit waren die Chinesen aber gar nicht einverstanden und die Aussage von General Prawit löste eine Gegenreaktion der chinesischen Internetnutzer aus. Prawit entschuldigte sich später für seine harten Worte gegenüber den Chinesen.

Im Juli veröffentlichte China entsprechende Erklärungen, in denen die Touristen daran erinnert wurden, sich vor Sicherheitsrisiken zu schützen. Dabei erwähnte die chinesische Regierung natürlich auch den Vorfall in Phuket.

Schon kurz nach dem Unglück waren die thailändischen Behörden bemüht, die Sicherheitsvorschriften und die Sicherheitskontrollen auf den Ausflugs Booten zu erhöhen. Gleichzeitig wurde auf Phuket auch ein offizielles 24 Stunden Rettungszentrum der Marine eröffnet.

Yuthasak Supasorn, der Gouverneur der thailändischen Tourismusbehörde, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, die Schiffskatastrophe “ habe unser Image negativ beeinflusst und was jetzt am wichtigsten ist, wir müssen uns darauf konzentrieren, das Vertrauen der Touristen und unser Sicherheitsimage wiederherzustellen“.

 

  • Quelle: Nachrichten Agentur Reuters, Thai Visa